Einblicke

Survival und Prepping in der Kritik – Eine differenzierte Reflexion

In den letzten Jahren hat sich unsere gesellschaftliche Diskussion zunehmend polarisiert. Unterschiedlichste Strömungen treffen aufeinander, und oft fehlt der Raum für differenzierte Sichtweisen. Einige sehen in allem, was mit Selbstschutz, Krisenvorsorge oder Naturverbundenheit zu tun hat, sofort einen rechtsradikalen oder verschwörungstheoretischen Hintergrund. Andere wiederum beklagen, es gebe eine stark ideologisierte Kultur, in der bestimmte Meinungen kaum noch geäußert werden könnten, ohne als diskriminierend oder reaktionär zu gelten.

Mittendrin stehen wir: Menschen, die sich mit Wildnispädagogik, Survival und Prepping befassen, weil sie es sinnvoll finden, auf mögliche Krisensituationen vorbereitet zu sein. Dennoch begegnen uns oft Vorwürfe wie „Endzeit-Fanatiker“, „Angstmacher“ oder gar „rechte Hardliner“. Auffällig ist, dass diese Kritik vor allem aus bestimmten progressiven Strömungen kommt, während wir mit rechten Ideologien überhaupt nichts zu tun haben.

„Wir freuen uns, wenn Menschen das Leben in seiner ganzen Bequemlichkeit genießen. Wir selbst finden es nur beruhigend, im Hintergrund einige Fähigkeiten zu haben, falls sich die Umstände ändern.“ – Maurice Ressel

In diesem Text möchten wir erklären, worum es uns eigentlich geht. Wir legen Wert auf einen respektvollen Umgang mit der Natur, auf praktische Fähigkeiten zur Krisenvorsorge und auf ein gemeinschaftliches Bewusstsein, das allen nützt. Außerdem möchten wir aufzeigen, warum es gefährlich ist, im vermeintlichen Kampf gegen alles „Rechte“ gleich jede Form von Prepping und Survival zu verteufeln. Wir sind keine paramilitärische Gruppe und keine „versteckten Rechtsradikalen“, sondern Familienmenschen, Pädagoginnen, Naturfreunde und eigenständig Denkende, die in einem demokratischen Kontext für den Ernstfall vorsorgen möchten.

Was wir unter Survival und Prepping verstehen

Survival bedeutet für uns, grundlegende Fertigkeiten zu erlernen, die unseren Vorfahren und vielen indigenen Völkern ermöglichten, in freier Natur zu überleben. Dazu gehört etwa das Beschaffen und Filtern von Wasser, das Entzünden eines Feuers unter verschiedenen Bedingungen oder das Erkennen essbarer und giftiger Pflanzen. Einige Teilnehmende entdecken dabei eine neue Wertschätzung für Ressourcen und eine tiefere Achtsamkeit, wenn sie im Team herausfordernde Situationen meistern.

Prepping hingegen zielt darauf ab, sich gezielt auf Krisenszenarien oder Notlagen vorzubereiten. Dazu gehören das Anlegen von Vorräten, das Vertiefen von Erste-Hilfe-Kenntnissen sowie das Üben alternativer Koch- oder Heizmethoden, etwa bei Stromausfall. Oft vergleichen wir das mit dem Abschluss einer Versicherung: Niemand hofft, den Schadensfall jemals zu erleben, doch es ist beruhigend zu wissen, dass man vorbereitet ist.

In beiden Fällen steht keine ideologische oder militärische Ausrichtung im Vordergrund. Survival und Prepping betonen vielmehr Selbstständigkeit, Verantwortungsbewusstsein und den Willen, in unsicheren Situationen ruhig und handlungsfähig zu bleiben.

Vorurteile: Warum wir oft falsch eingeschätzt werden

In der öffentlichen Wahrnehmung existieren einige Klischees über Prepper und Survival-Interessierte. So gelten Sie manchmal als Weltuntergangsfans, rechte Spinner oder reine Egoisten. Manche sehen in Survival etwas Archaisches oder Rückwärtsgewandtes. Tatsächlich jedoch wünscht sich niemand eine Krise herbei; es geht um Vorsorge. Rechte Symbole oder paramilitärische Tendenzen finden sich allenfalls in spektakulären Einzelfällen, die keineswegs repräsentativ sind. Oft ist sogar das Gegenteil von Egoismus zu beobachten, weil viele Teilnehmende vorbereitet sind, um im Notfall anderen zu helfen. Und wer in Zeiten von Klimawandel und Ressourcenknappheit lernt, mit weniger Technik zurechtzukommen, trägt durchaus einen zukunftsorientierten Gedanken in sich.

Diese Vorurteile erschweren den offenen Dialog, weil sie einseitig ein Feindbild erzeugen. Wer uns vorab in eine bestimmte Ecke stellt, nimmt nicht mehr wahr, welche tatsächlichen Motive und Überlegungen hinter unserer Arbeit stehen.

Demokratische Werte – kein Widerspruch zu Selbstschutz

Gerade in Deutschland ist das Thema Selbstschutz historisch belastet und führt zu Skepsis. Der Gedanke „Wir haben doch einen starken Staat“ wirkt oft so, als sei Eigenverantwortung unnötig. Doch staatliche Infrastrukturen können bei Naturkatastrophen oder einem großflächigen Stromausfall schnell an ihre Grenzen geraten.

Vorsorge zu treffen, bedeutet dabei nicht, dem Staat Misstrauen auszusprechen. Vielmehr handelt es sich um eine Erweiterung der demokratischen Eigenverantwortung. Wer in einer Krise ruhig und selbstbestimmt agieren kann, entlastet Behörden und Rettungskräfte und trägt so zum gesellschaftlichen Zusammenhalt bei. Das steht keineswegs im Widerspruch zu demokratischen Grundwerten.

Kritik aus progressiven Strömungen: Woher sie kommt und warum sie problematisch sein kann

Unsere schärfsten Vorwürfe erhalten wir paradoxerweise selten von rechts, sondern eher aus Teilen des progressiven Milieus. „Links“ ist jedoch ein weites Spektrum – von demokratisch-sozial bis deutlich radikaler. Häufig unterstellt man uns eine „Machtmentalität“ oder den Wunsch, den Staat zu untergraben. Dahinter steht oft ein pauschales Misstrauen gegenüber allem, was mit Verteidigung oder Vorratshaltung zu tun hat. Dass unsere Motivation in einer verantwortungsvollen Vorsorge und einem naturverbundenen Lernen liegt, wird dabei meist übersehen.

Ein weiteres Problem besteht darin, dass schnell harte Vorwürfe im Raum stehen, ohne konkrete Belege. Eine offene Debatte wird so erschwert. Wir wünschen uns hingegen, dass Menschen auf uns zukommen, Fragen stellen und vorgefasste Urteile ablegen, um sich ein eigenständiges Bild zu machen.

Warum „Cancel Culture“ den gesellschaftlichen Zusammenhalt gefährdet

„Cancel Culture“ bezeichnet den Ausschluss von Personen oder Gruppen aus dem öffentlichen Diskurs, wenn deren Meinungen als untragbar gelten. Anfangs mag ein berechtigtes Anliegen dahinterstehen, etwa das Abgrenzen von Hassrede. Doch problematisch wird es, wenn bereits geringfügige Abweichungen vom Mainstream zum Ausschluss führen.

„Es beruhigt uns sehr, dass manche den Staat für absolut unerschütterlich halten. Wir ziehen es allerdings vor, ihm in möglichen Krisen ein wenig unter die Arme zu greifen.“ – Maurice Ressel

Beim Thema Survival und Prepping zeigt sich dies oft so, dass Interessierte schnell als „Paranoiker“ oder „Rechte“ abgestempelt werden. Eine differenzierte Auseinandersetzung über Sinn und Nutzen von Krisenvorsorge findet dann gar nicht statt, was die Spaltung zwischen beiden Seiten verstärkt. Dabei verbindet uns der Wunsch nach Sicherheit und Stabilität – niemand sehnt sich Krisen herbei. Doch ohne Dialog bleibt viel Potenzial ungenutzt, das wir für gemeinsame Lösungen brauchen.

Selbstschutz und Vorsorge: kein Ruf nach Gewalt

Ein häufiges Missverständnis ist die Gleichsetzung von Krisentraining oder Verteidigungsübungen mit aggressivem Militarismus. Doch niemand, der sich vorbereitet, hofft auf gewaltsame Auseinandersetzungen. Genauso wenig wünscht sich ein Soldat Krieg, nur weil er dafür ausgebildet ist.

Gerade in Wildniskursen geht es um Teamarbeit, gegenseitige Unterstützung und das Vermeiden gefährlicher Situationen. Das Ziel ist ein verantwortungsbewusstes Handeln, kein Paramilitarismus. Das Bewusstsein für potenzielle Gefahren heißt auch nicht, sich „dunkle Zeiten“ herbeizuwünschen, sondern zu erkennen, wie verletzlich unsere hoch technisierte Welt mitunter sein kann.

Extremismus gibt es überall, nicht nur in unserer Szene

Prepper- und Survival-Gruppen werden oft einer besonderen Anfälligkeit für rechtsradikale Ideen unterstellt. Zwar existieren Einzelfälle extremistischer Einstellungen, doch diese sind nicht repräsentativ und werden von seriösen Anbietern nicht toleriert. Extremismus ist letztlich ein gesamtgesellschaftliches Phänomen, das in fast jedem Bereich auftreten kann. Auch wir lehnen menschenfeindliche Tendenzen ab und pflegen einen demokratischen und inklusiven Umgang in unseren Kursen.

Die Teilnehmenden unserer Angebote kommen aus verschiedenen Lebenslagen. Das zeigt, dass Naturverbundenheit und Krisenvorsorge eben nicht an eine bestimmte politische Haltung geknüpft sind, sondern ein breites Spektrum an Interessierten ansprechen.

Nutzen und Bedeutung einer Wildnisschule

In einer Wildnisschule steht vor allem das Lernen im Vordergrund. Dabei geht es um verschüttetes Wissen, das in unserer technisierten Welt oft verloren geht, etwa das Feuermachen, Unterstände bauen oder sich im Gelände sicher zu bewegen. Daneben vermitteln wir auch Soft Skills wie Teamfähigkeit, Achtsamkeit oder Improvisationsvermögen.

Wer das erste Mal eine Nacht im Freien verbringt, erkennt rasch, wie sehr wir an Technik und Komfort gewöhnt sind. Das führt zu einer neuen Wertschätzung für Ressourcen wie Trinkwasser oder Strom. Diese Erdung verbindet Tradition mit Moderne, denn während altes Wissen wieder auflebt, fließen auch heutige Erkenntnisse zum Klimaschutz und Nachhaltigkeit ein.

Gemeinschaftssinn statt Egoismus

Manche sehen im Prepping das Motto „Rette sich, wer kann!“. In unseren Kursen geht es jedoch primär um Teilen und gegenseitige Hilfe. Wer vorbereitet ist, kann im Ernstfall andere unterstützen und trägt dazu bei, Krisen sinnvoll zu bewältigen, statt nur für sich selbst zu sorgen.

Historische und aktuelle Beispiele zeigen, wie wertvoll es ist, wenn zumindest einige Menschen ruhig und informiert bleiben, während andere in Panik verfallen. Survival und Prepping möchten genau das vermitteln: verantwortungsvolles Wissen, das eine Gemeinschaft gerade in schwierigen Situationen zusammenhalten kann.

Warum eine gute Diskussionskultur dringend nötig ist

Viel Frust entsteht, weil uns meist gar kein Raum bleibt, uns zu erklären, bevor Vorurteile wie „rechts“ oder „weltfremd“ ausgesprochen werden. Eine offene Debatte könnte Missverständnisse ausräumen, doch Reflexe wie „Canceln“ oder radikale Schubladen verhindern genau das. Ebenso wenig fördert es die Sache, alle Kritiker*innen als „linksextrem“ zu brandmarken.

Wir sollten uns stattdessen fragen, wie wir gemeinsam Lösungen für reale Probleme finden, etwa den Klimawandel, soziale Ungleichheit oder Fragen der Sicherheit. Survival und Prepping können hier durchaus hilfreich sein, weil sie praktisches Know-how und Verantwortungsbereitschaft fördern. Allerdings ist das nur möglich, wenn man sich auf einen sachlichen Dialog einlässt.

Fazit und Ausblick

Survival und Prepping sind keine Aufrufe, den demokratischen Rechtsstaat zu unterminieren oder extremen Positionen Raum zu geben. Sie stehen vielmehr für ein Bewusstsein möglicher Krisen, verbunden mit Respekt vor der Natur und dem Wunsch, in einer Notsituation nicht hilflos dazustehen.

In unserer Wildnisschule (und vergleichbaren Einrichtungen) findest du keine „verdeckten Radikalen“, sondern eine bunte Gemeinschaft aus Familienmenschen, Ausbilderinnen, naturbegeisterten Städtern und Dorfbewohnern. Uns eint die Überzeugung, dass Vorsorge, Naturwissen und Teamgeist entscheidend sind, um im Ernstfall nicht im Chaos zu versinken.

Falls du trotzdem Vorurteile hast: Komm gern persönlich vorbei und mach dir ein eigenes Bild, statt auf Klischees zu vertrauen. Wer uns als „endzeitbesessen“ oder „verquer“ darstellt, kennt uns vermutlich nicht oder möchte uns bewusst in ein schlechtes Licht rücken.

Einladung zum Dialog

Wir freuen uns auf einen konstruktiven Austausch, in dem du Fragen stellen und Zweifel äußern kannst, bevor du dir ein Urteil bildest. Egal, ob du zunächst skeptisch bist, dich als links oder progressiv verstehst oder dem Staat gegenüber kritisch eingestellt bist: Wir setzen auf demokratische Werte und einen offenen Diskurs.

Ein besonderer Hinweis: Wir bieten regelmäßig einen Infoabend an, bei dem du ungezwungen alle Fragen rund um Survival, Prepping und Wildnispädagogik stellen kannst. Dort hast du die Möglichkeit, offen und ehrlich mit uns ins Gespräch zu kommen und mehr über unsere Arbeit und unsere Haltung zu erfahren.

Unser Ziel ist, Vorurteile abzubauen und dir einen differenzierten Einblick zu geben. Niemand muss sich für Wildniskurse begeistern – doch gegenseitiger Respekt sollte die Grundlage für jede Diskussion bleiben. Gerade in der Mischung aus Naturbewusstsein, Verantwortungsgefühl und Zusammenhalt sehen wir die Chance, Krisen sicherer und solidarischer zu bewältigen.

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