Jagdschein

Alles Wissenswerte über den Jagdschein

Es gibt unzählige Gründe, warum du den Jagdschein machen und Jäger:in werden willst. Die Motivation, Erwartungen und Vorstellungen an das älteste Handwerk der Welt sind ebenso vielfältig wie die Jagdausübung selbst. Dabei geht es immer um verantwortungsvolles Handeln gegenüber den wild lebenden Tieren und unserer Natur. Es gibt konkrete Bestimmungen, wie Jagdausbildung sowie Jägerprüfung ablaufen und was du tun musst, um den Jagdschein zu machen. In diesem Artikel findest du alles Wichtige rund um das Thema Jagdschein, die Voraussetzungen zum Erwerb, die verschiedenen Jagdscheinarten und Informationen zur Beantragung des Jagdscheins. Der daran anschließende FAQ-Bereich ist so umfassend, dass du hier Antworten auf alle Fragen rund um den Jagdschein findest.

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Was ist der Jagdschein?

Viele sagen schnell heraus, dass sie den Jagdschein machen wollen und damit direkt auf die Jagd gehen können. Doch was ist der Jagdschein genau? Der Jagdschein ist zunächst ein staatliches Dokument, das von einer Behörde ausgestellt wird. Mit dem Jagdschein bist du als Inhaber:in berechtigt, eine Waffenbesitzkarte zu beantragen und Jagd auf wild lebende Tiere auszuüben.
Wer also jagen will, braucht einen rechtsgültigen Jagdschein. Dieser ist in ganz Deutschland gültig und wird in der Regel auch im Ausland wie zum Beispiel in Schweden oder Kroatien anerkannt. Wer einen Jagdschein haben will, der muss zuvor eine staatliche Prüfung bestehen. Mit der Urkunde der Jägerprüfung kannst du dann anschließend bei der unteren Jagdbehörde, Waffenbehörde oder Kreisverwaltung den Jagdschein beantragen. Wo genau du den Jagdschein beantragen und lösen kannst, ist von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich.

Das Portrait eines Jägers, der gerade seinen Jagdschein gelöst hat. Er lacht herzlich in die Kamera und hat sein Gewehr geschultert und das Fernglas um den Hals.

Vorneweg: Vom Jagen und dem Jagdschein

Der Jagdschein selbst allerdings ist noch kein Freifahrtschein für die Jagd in Deutschland. Um jagen zu können, brauchst du neben dem Jagdschein eigenes Land oder die Erlaubnis, auf einem bestimmten Gebiet jagen zu dürfen. Diese Regelung ist auf das deutsche Jagdrecht zurückzuführen, das nur Grundeigentümer:innen das Recht zur Jagdausübung zuspricht.
Das Jagdrecht ist „die ausschließliche Befugnis, auf einem bestimmten Gebiet wild lebende Tiere, die dem Jagdrecht unterliegen, (Wild) zu hegen, auf sie die Jagd auszuüben und sie sich anzueignen. Mit dem Jagdrecht ist die Pflicht zur Hege verbunden.“ (DJV)

Um einen Jagdschein beantragen zu können, steht zuallererst der Besuch einer Jagdschule, die Jagdausbildung beziehungsweise die erfolgreich bestandene Jägerprüfung an. Die Ausbildung im Jagen ist an strenge Vorgaben geknüpft, die die Zuverlässigkeit und emotionale Reife der Jäger:innen sicherstellen.

Jagdschein machen – so läuft die Jagdausbildung ab

Das grüne Abitur heißt nicht ohne Grund so. Denn eine solide und umfassende Ausbildung in den verschiedenen theoretischen und praktischen Themengebieten rund ums Jagen ist Voraussetzung, um zur Jägerprüfung zugelassen zu werden. Die Ausbildungsinhalte und Prüfungen sind abhängig vom Bundesland, in dem du die Jagdausbildung machst. Zwar gibt es aktuell Bestrebungen, die Ausbildung zu vereinheitlichen (Jagd Novellierung), allerdings wurde hier bislang nur ein Gesetzesentwurf vorgelegt.

Theoretische Inhalte der Jagdausbildung

Ein großer Teil der Jagdausbildung widmet sich der Theorie. In allen Bundesländern werden im Rahmen der Jagdausbildung folgende Inhalte vermittelt:

  • Wildbiologie und Tierkunde
  • Wildkrankheiten und die Behandlung von erlegtem Wild (Wildbrethygiene)
  • Jagdhundewesen
  • Waffenkunde und Waffenrecht
  • Jagdrecht (Bundesjagdgesetz und gemäß den lokal geltenden
  • Landesjagdgesetzen)
  • Recht
  • Artenschutz und Naturschutz
  • Landbau und Waldbau
Jagdschüler, welche den Jagdschein machen, stehen im Lehrrevier der Jagdschule und schlagen ein Reh aus der Decke.

Praktische Inhalte der Jagdausbildung

Natürlich kommt es beim Jagdschein Machen nicht nur auf die Theorie, sondern vor allem auf die Praxis an. Hier gibt es eine Übersicht über praktisches Wissen und Fertigkeiten in der Jagdausbildung:

  • Reviergänge
  • Revierpraxis wie Aufbrechen von Wildtieren oder Zerwirken von Wild
  • Jagdpraxis wie Ansitzjagden oder Gesellschaftsjagden
  • Schießpraxis und Waffennutzung
  • Erkennen von Flora und Fauna
  • Tierspuren (Tierfährten) lesen
  • Unfallverhütungsvorschrift
  • Fallenbau
Der Schießlehrer Maurice Ressel steht mit einem Jagdschüler auf dem Schießplatz auf der 100 Meter Kugelbahn. Wer den Jagdschein machen will, muss vorher in einem intensiven Schießtraining durchlaufen.

In der Praxis: Schießausbildung für den Jagdschein

Apropos praktische Jagdausbildung: Wenn du den Jagdschein machen willst, musst du mit Langwaffen und Kurzwaffen sicher umgehen können. Langwaffen sind Schusswaffen, die länger als 60 Zentimeter sind, wie zum Beispiel Büchsen und Flinten. Sie eignen sich für den gezielten Schuss auf größere Distanz. Zu den Kurzwaffen hingegen zählen Pistolen und Revolver, die neben dem Schießstand für die Bau- und Fallenjagd sowie den Fangschuss auf Schalenwild nötig sind. Eine gute und ausführliche Schießausbildung ist also Voraussetzung für präzises und waidgerechtes Töten von Wild. Alles über das Lupus Praxismodul und das Schießtraining bei uns findest du hier.

Ein Großteil der praktischen Ausbildung dient der Schießausbildung oder dem Schießtraining. Dafür trainierst du am Schießstand folgende Schießfertigkeiten:

  • Büchse mit Kugel: Sitzend aufgelegt, stehend angestrichen oder freihändig – am Schießstand wird in der Regel eine Rehbockscheibe ins Visier genommen und auf 100 Meter Entfernung beschossen. Manche Prüfungsordnungen sehen darüber hinaus den Schuss auf einen laufenden Keiler in 50 bis 60 Metern Abstand vor.
  • Flinte mit Schrot: Mit der Flinte im Anschlag übst du das zielsichere Treffen von Wurfscheiben in der Luft, den sogenannten Tontauben. Je nach Schießanlage lernst du dabei die Disziplinen Trap oder Skeet kennen: Fliegen die Wurfscheiben von einem Punkt aus in verschiedene Richtungen, handelt es sich um eine Trap-Anlage. Beim Skeet werden die Tontauben von zwei Punkten in fest vorgegebene Richtungen geworfen.
  • Kurzwaffe: Auch der Umgang mit Kurzwaffen will gelernt sein. Deshalb steht ein Übungsschießen mit der Kurzwaffe in einigen Bundesländern in der Prüfungsordnung.

Mit der Jägerprüfung zum Jagdschein – der Ablauf der Jägerprüfung

Am Ende der Jagdausbildung in Deutschland steht die staatliche Jägerprüfung. 2021 haben sich knapp 18.000 Menschen der Herausforderung Jägerprüfung gestellt: Rund 70 % freuten sich über das bestandene Grüne Abitur, während 30 % nicht bestanden haben (Statista). Wie läuft also eine Jägerprüfung ab? Hier werden die Sachverhalte der Jagdausbildung in Theorie und Praxis abgeprüft. Je nach Bundesland und Prüfungsordnung sind unterschiedliche Regelungen zu den Inhalten, Ablauf und Umfang vorgegeben. Allen gemein ist allerdings, dass es eine theoretische schriftliche Prüfung, eine mündliche und praktische Prüfung sowie eine Prüfung über das Schießen und die Waffenhandhabung gibt.

Im Theorie-Teil der Jägerprüfung erhältst du abhängig von der jeweiligen Prüfungsordnung Multiple-Choice-Fragen oder offene Fragen, mit denen alle Bereiche der Jagdausbildung abgeprüft werden. In der mündlichen und praktischen Prüfung stehen ebenfalls noch mal die Fachbereiche auf dem Prüfungsprogramm. Dabei sitzen die Jagdscheinanwärter:innen einer mehrköpfigen Prüfungskommission gegenüber. Besonderes Augenmerk legt sie auf das benötigte Wissen, das du als Jagschüler:in in der Jagdpraxis benötigst und im Zusammenleben von Mensch und Wild besonders wichtig ist. Dazu zählen neben Waffenkunde und Waffenhandhabung auch Wildbrethygiene, Wildkrankheiten, Sicherheit, Nachsuche und Jagdzeiten. Schwerpunktfächer, bei denen in der Prüfung besondere Sicherheit von den Prüflingen gefordert wird, sind oftmals auch die berühmten Durchfallfächer: Recht, Waffenhandhabung und Wildkrankheiten.
Abhängig vom Prüfungsort gibt es auch Reviergänge oder die Simulation einer Jagdsituation. Außerdem werden Hunderassen abgefragt; das erfolgreiche Erkennen von Wildtierpräparaten und Pflanzen gehört ebenso zur mündlichen Jägerprüfung.

Bei der Schießprüfung geht es ans Eingemachte. Hier beweist du deine Schießfertigkeit mit der Langwaffe sowie den sicheren Umgang mit ihr. Schlechte Leistungen aus der Schießprüfung kannst du nicht durch gutes Abschließen in anderen Fachgebieten ausgleichen. Wie wir dich bei der Wildnisschule Lupus auf die Jägerprüfung vorbereiten, liest du hier.

Das Jagdschulen Handbuch 

Wenn du allgemein mehr über die Anatomie einer Jagdschule erfahren willst, haben wir für dich alles Wissenswerte zusammengetragen. So kannst du dich umfassend informieren und eine passende Schule und Ausbildung für dich finden. Besucht dafür gerne hier die Webseite unserer Jagdschule oder lade dir den Ratgeber als PDF herunter, so hast du alle Informationen an einem Ort.

Das Jagdschulen Handbuch

Jagdscheinarten – eine Übersicht

Nach dem erfolgreichen Bestehen der Jägerprüfung kannst du nun deinen Jagdschein beantragen. Dabei werden folgende Arten des staatlichen Dokuments unterschieden:

  • Dreijahresjagdschein
  • Einjahresjagdschein oder Jahresjagdschein
  • Tagesjagdschein für bis zu 14 aufeinander folgende Tage

Darüber hinaus gibt es zusätzliche besondere Jagdscheinarten für Jugendliche, die Falkenjagd und Ausländer:innen, die gerne in Deutschland jagen wollen.

Jugendjagdschein

Jüngere Jagd-Fans unter 18 Jahren können den Jugendjagdschein bekommen. Die Jugendlichen absolvieren dafür dieselbe Jagdschule wie die Großen; auch die Jägerprüfung ist dieselbe. Die Teilnahme am Kurs und die Prüfung sind bereits ein Jahr früher, also mit 15 Jahren, möglich. Mit dem Jugendjagdschein kannst du ab dem 16. Geburtstag in Begleitung einer jagdlich erfahrenen Aufsichtsperson, einem Erziehungsberechtigten oder einer beauftragten Begleitperson, jagen (e.V., 2017). Gesellschaftsjagden sind unter dem 18. Geburtstag tabu. Ebenso darfst du keine eigenen Waffen besitzen. Sobald du volljährig bist, erhält der Jugendjagdschein automatisch die Gültigkeit eines normalen Jagdscheins.

Falknerjagdschein

Für viele Jäger:innen ist es ein Traum, mit einem Falken auf die Jagd zu gehen. Um das zu können, musst du neben einer eingeschränkten Jägerprüfung zusätzlich die Falknerprüfung bestehen. Dabei werden die bekannten Inhalte der Jägerprüfung aber ohne die Waffenkenntnisse abgefragt. Damit hast du die Befugnis, mit Greifen oder Falken zu jagen. Allerdings hast du mit dem Falknerjagdschein keine Berechtigung zum Führen einer Schusswaffe.

Ausländerjagdschein

Kommen Jäger:innen aus dem Ausland, dann müssen sie die Jagdberechtigung vorweisen, aber keine Jägerprüfung ablegen. Unter diesen Voraussetzungen beantragen sie einen Tagesjagdschein. Deutsche mit Wohnsitz im Ausland und doppelter Staatsangehörigkeit hingegen bekommen ohne den Nachweis einer deutschen Jägerprüfung keinen Jagdschein. (Jagdverband) Du willst wissen, von welchen Ländern der Jagdschein in Deutschland anerkannt wird? Hier bekommst du ausführliche Übersicht über die gleichwertigen Prüfungen, die die Erteilung eines Ausländerjagdscheins ermöglichen.

Erfahre hier mehr über den Ausländerjagdschein

Nach der Jägerprüfung?
Jagdschein zum ersten Mal beantragen

Endlich ist es so weit: Du hast die Jagdausbildung und die Jägerprüfung erfolgreich absolviert, bist offiziell Jungjäger:in und willst deinen Jagdschein lösen. Folgende Anforderungen musst du erfüllen, um zum ersten Mal den Jagdschein beantragen zu können:

Mindestalter für den Jagdschein

Für die Erteilung des Jagdscheins spielt auch das Alter eine Rolle. Für das staatliche Dokument sind 18 Jahre als Mindestalter gesetzlich vorgeschrieben. Mit dem Alter geht die Jagdbehörde von einer gewissen emotionalen Reife der Jäger:in aus.

Jagdausbildung und Jägerprüfung

Für die Neuerteilung des Jagdscheins ist ein Nachweis über eine abgeschlossene Jagdausbildung sowie das Bestehen der Jägerprüfung notwendig. Die einzelnen Regelungen können sich in den verschiedenen Bundesländern unterscheiden. In den meisten Fällen ist die Beteiligung an einem Lehrgang mit jeweils mindestens 60 Theorie- und Praxisstunden verbindlich. In Brandenburg sind es zum Beispiel insgesamt 154 Stunden Theorie- und Praxisunterricht. Das dabei erlernte Wissen wird in mehreren Prüfungen abgefragt, die aus einem schriftlichen, einem mündlichen und einem praktischen Teil bestehen. Deine Prüfungsleistung in allen drei Teilen muss staatlich abgenommen werden, um die Urkunde über die Jägerprüfung zu erhalten.

Zuverlässigkeit und persönliche Eignung

Eine weitere Voraussetzung, um den Jagdschein zum ersten Mal zu beantragen, ist die Zuverlässigkeit. In § 17 des Bundesjagdgesetzes geht es um die Versagung des Jagdscheins oder wann man als unzuverlässig eingeordnet wird (Justiz). Die waffenrechtliche Zuverlässigkeit ist unabhängig von einer möglichen gewerbe- oder bankenrechtlichen Unzuverlässigkeit. Die jagd- und waffenrechtliche Zuverlässigkeit müssen sich allerdings decken. Ob du die Zuverlässigkeitsprüfung eigenständig beantragen musst oder ob das die jeweilige untere Jagdbehörde vor Ort übernimmt, erfragst du am besten dort. Detaillierte Infos zur Zuverlässigkeit, Unzuverlässigkeit und wer letzten Endes den Jagdschein bekommt, erfährst du hier.

erfahre hier mehr über die Zuverlässigkeit

Jagdhaftpflichtversicherung

Wir alle hoffen, dass wir sie nie brauchen: die Jagdhaftpflichtversicherung. Dennoch ist der Nachweis einer solchen Versicherung Voraussetzung für die erste Beantragung des Jagdscheins. In dieser Versicherung müssen mindestens 50.000 € für Sachschäden und 500.000 € für Personenschäden abgesichert sein. Für die Vorlage bei der unteren Jagdbehörde ist die Bestätigung des Versicherers erforderlich. Die Versicherung muss dabei für den gesamten Gültigkeitszeitraum des Jagdscheins gelten und wird dementsprechend für einen Tag, 14 Tage sowie ein, zwei oder drei Jahre abgeschlossen.

erfahre hier mehr über Jagdhaftpflichtversicherungen

Jagdscheingebühr

Für das Ausstellen deines Jagdscheins fallen bei der unteren Jagdbehörde vor Ort Verwaltungskosten an. Diese liegen zwischen 15 € und 150 € abhängig von der Jagdscheinart und dem jeweiligen Bundesland. Informiere dich bei deiner Jagdbehörde vor Ort.

Diese Unterlagen brauchst du für den Jagdschein

Um den Jagdschein bei der Behörde zu beantragen, musst du im Vorhinein ein paar Unterlagen zusammensuchen. An der unteren Jagdbehörde unterscheidet man nach Neuerteilung, Verlängerung und Wiedererteilung:

Neuerteilung

  • gültigen Personalausweis oder Reisepass
  • aktuelles Passbild
  • Nachweis der Jagdhaftpflichtversicherung
  • Zeugnis der bestandenen Jägerprüfung und nicht der Jägerbrief, den du zum Abschluss der Ausbildung von der Jagdschule bekommen hast

Verlängerung

  • Jagdschein
  • Nachweis der Jagdhaftpflichtversicherung
  • Personalausweis oder Reisepass

Wiedererteilung

  • Jagdschein
  • Personalausweis oder Reisepass
  • Aktuelles Passbild
  • Nachweis der Jagdhaftpflichtversicherung

Die kleine Jungjäger-Fibel

Du hast die Prüfung bestanden und willst jetzt deinen Jagdschein beantragen. Als kleinen Service haben wir in diesem Handbuch alles Wichtige im handlichen PDF-Format für dich zusammengestellt. Mit zusätzlichen Checklisten und Zusatzinfos zu deiner ersten Ausrüstung geben wir dir hier das Basiswissen an die Hand, wie du deinen ersten Jagdschein löst, deine erste Waffe kaufst und eine Waffenbesitzkarte (WBK) beantragst.

Zur Jungjäger-Fibel

Nach der Jägerprüfung ist vor der Jagd

Jäger:innen, die das Handwerk ernst nehmen, lernen ein Leben lang. Dazu gehört nicht nur der fachliche Austausch mit anderen Jäger:innen, sondern auch die Kenntnis über aktuelle Themen aus der Politik, Umwelt, Recht und Artenschutz. Außerdem sind regelmäßige Schießübungen am Schießstand oder im Schießkino für alle Pflicht, die verantwortungsvoll jagen wollen. Abhängig vom Bundesland ist sogar ein erbrachter Schießnachweis für die Jagd notwendig. Darüber hinaus gibt es noch mehr Möglichkeiten, um sich fortzubilden und neue Seiten der Jagd zu entdecken:

  • Lehrgang zur Hundeführer:in
  • Lehrgang zur Fang- und Fallenjagd
  • Schulung zur kundigen Person oder Entnahme von Trichinenproben
  • Zerwirk- und Kochkurse
  • Lehrgang zur Jagdleiter:in
  • Motorsägenkurs
  • Naturpädagog:in

Jagdschein und Waffenbesitzkarte (WBK)

Mit dem Jagdschein geht auch die Waffenbesitzkarte, kurz WBK, oder der Waffenbesitzschein einher. Sie ist ein staatlicher Nachweis, mit dem du zeigen kannst, dass du Schusswaffen und Munition besitzen darfst. Allerdings ist eine Waffenbesitzkarte in Deutschland noch lange kein Waffenschein. Gerade umgangssprachlich werden die zwei Bezeichnungen gerne miteinander verwechselt. Der Waffenbesitzschein ermöglicht es dir, erlaubnispflichtige Schusswaffen und die dazu gehörige Munition zu besitzen. Keine Berechtigung zum Besitz braucht man hingegen für Hieb- und Stichwaffen.

Das Waffengesetz regelt auch hier ganz klar, welche Voraussetzungen du erfüllen musst, um eine WBK zu erhalten (Bundesverwaltungsamt):

  • Vollendung des 18. Lebensjahres
  • Waffenrechtliche Zuverlässigkeit
  • Persönliche Eignung
  • Nachgewiesene Sachkunde
  • Waffenrechtliches Bedürfnis als Jäger
Ein Jäger zieht seine Jagdwaffe im Revier aus dem Futteral. In der Tasche ebenfalls enthalten sind die WBK und der Jagdschein.

Was ist ein waffenrechtliches Bedürfnis?

In Deutschland gibt es kein Recht auf einen Waffenbesitz. Jäger:innen brauchen für das waidgerechte Töten die entsprechenden Waffen und haben somit ein Bedürfnis. Auch Sportschützen oder Sammler können ein Bedürfnis belegen. Seit 2020 muss man das bestehende Bedürfnis alle fünf Jahre erneut nachweisen (Bußgeldkatalog). Achtung Sonderfall: Waffenerben müssen kein Bedürfnis begründen, um eine Waffenbesitzkarte zu erhalten. Den Antrag müssen sie allerdings innerhalb eines Monats nach der Erbschaftsannahme einreichen.

WBK beantragen: Voraussetzungen und Unterlagen

Wer die grüne WBK für Jäger:innen beantragen will, der wendet sich schriftlich an die verantwortliche Waffenbehörde. Die Vollstreckung des deutschen Waffengesetzes ist Ländersache; in den Landkreisen oder Städten sind deswegen oft verschiedene Behörden dafür zuständig. Folgende Unterlagen musst du bei deiner Waffenbehörde vor Ort einreichen:

  • Antrag auf Erteilung einer waffenrechtlichen Erlaubnis
  • Personalausweis oder Pass
  • Notwendige psychologische Zeugnisse
  • Sachkunde- und Bedürfnisnachweis:
    Jäger:innen – Kopie eines aktuellen deutschen Jagdscheins
    Sportschützen – Bescheinigung eines deutschen Schießsportvereins
    Waffensammler:innen – Nachweis über die kulturhistorische Bedeutung der Waffen
    Waffenerben – Kopie der Sterbeurkunde, Kopie des Testaments oder Erbscheins, schriftliche Verzichtserklärung von eventuellen Miterben, Originaldokumente der waffenrechtlichen Erlaubnis des Verstorbenen

Waffenbesitzkarte: Waffen kaufen

Wie kannst du nun als Jungjäger:in deine erste eigene Waffe kaufen? Abhängig von der Art der Waffe, die du dir kaufen willst, gibt es zwei Varianten: der Erwerb der Waffe ohne Voreintrag in die Waffenbesitzkarte und der Erwerb der Waffe mit Voreintrag in die Waffenbesitzkarte.
Gebräuchliche Langwaffen, die zur Jagd geeignet sind, brauchen keinen Voreintrag in die WBK. Langwaffen und Langwaffenmunition kannst du in unbegrenzter Anzahl erwerben. Bestimmte Langwaffen sind zur Jagdausübung verboten. Welche genau kannst du im § 19 BJagdG nachlesen. Auch wenn du diese Waffen ohne Voreintrag kaufst, musst du den Kauf trotz allem im Nachhinein bei der Behörde melden. Du kannst dafür folgendes Formular über den Erwerb von Schusswaffen ausfüllen oder dich bei deiner lokalen Jagdbehörde entsprechend beraten lassen. Im Zuge der Meldung des Waffenkaufs beantragst du gleich deine Waffenbesitzkarte dazu. Füllen den Antrag auf Erteilung einer waffenrechtlichen Erlaubnis aus und füge das Formular zur sicheren Aufbewahrung an. Deine Jagdbehörde wird dir dann die WBK zukommen und die erste, eigene Waffe dort eintragen.

In der zweiten Variante kannst du als Jäger:in dir maximal zwei Kurzwaffen mit Voreintrag in die Waffenbesitzkarte kaufen Als Jäger:in musst du dem Antrag eine Kopie des aktuell gültigen Jagdscheins beifügen und eine genaue Beschreibung zu Art der Waffe und Kaliber machen. Mit dem Voreintrag hast du die Berechtigung, dir eine bestimmte Waffe und die eingetragene Munition in unbegrenzter Höhe zu kaufen. Für den Voreintrag füllst wiederum das Formular über den Erwerb von Schusswaffen aus und beantragst – wie oben beschrieben – deine erste WBK. Die Erlaubnis zum Erwerb einer Schusswaffe ist für die Dauer eines Jahres gültig. (Bundesverwaltungsamt).

Dein Waffenhändler oder Waffenhersteller prüfen den Voreintrag, bevor sie dir die Kurzwaffe verkaufen. Nach dem Kauf der Waffe musst du nun den Vorgang zusätzlich an die zuständige Behörde melden. Hier wird die Waffe in die Waffenbesitzkarte eingetragen. Dazu füllst du die Anzeige über den Erwerb von Schusswaffen aus und wirst bei deiner lokalen Behörde vorstellig.

Erstausstattung: Richtig loslegen mit der passenden Ausrüstung

Jungjäger:innen aufgepasst! Nach der Jagdausbildung, der Prüfung und mit dem Jagdschein könnt ihr nun endlich jagen. Was zum grünen Glück noch fehlt, ist geeignete Kleidung, zusätzliche Ausrüstung und eine Waffe. Auf was du dabei alles achten musst, erfährst du im folgenden Teil:

Kleidung für Jäger:innen

Auch wenn die Reviere und Jagdanlässe unterschiedlich sind, so haben sich bei vielen Jäger:innen bestimmte Kleidungsstücke und Eigenschaften bewährt. Zweckmäßige Kleidung für Jäger:innen hält Wind und Wetter stand, ist wärmend und aus geräuscharmen Materialien gefertigt. Gummistiefel sowie bequeme Schuhe mit leiser Sohle braucht jeder Jäger und jede Jägerin in ihrem Kleiderschrank.

Ausrüstung für den Anfang

Fernglas, Gehörschutz und mehr – wer sich ein gewisses Maß an Ausrüstung nicht bereits während der Jagdausbildung gekauft hat, der braucht sie spätestens jetzt. Ein gutes Fernglas hilft dir beim zuverlässigen Ansprechen von Wild in der Dämmerung. Fernstecher mit 8 x 56 sind dabei die idealen Ferngläser für diese Tageszeit. Gehörschutz ist beim Einsatz von Schusswaffen eine lohnende Investition. Um das Auf- und Absetzen während eines Ansitzes zu vermeiden, empfehlen wir aktiven Gehörschutz. Damit werden Umgebungsgeräusche verstärkt und der Schallpegel bei der Schussabgabe verringert. Alternativ kannst du auch gleich in einen Schalldämpfer investieren und so dein Gehör vor dem lauten Knall schützen. Darüber hinaus sollten Jungjäger:innen ein Sitzkissen, ein Aufbruchmesser und einen Jagdrucksack haben, mit dem sie ihre Ausrüstung praktisch transportieren können.

Waffen für den Anfang

Wer sein Revier und die verschiedenen Jagdmöglichkeiten noch nicht so gut kennt, der sollte beim Gewehrkauf auf ein klassisches Kaliber setzen. Wahre Allrounder sind Gewehre mit dem Kaliber 8 x 57, .308 Win oder 30-06 Spring. Achte beim Kaliber 30-06 darauf, dass der Lauf eine Mindestlänge von 60 cm aufweist, da die Langwaffe sonst ihre volle Energie nicht entfalten kann.

Mit den drei genannten Standardkalibern kannst du europäisches Schalenwild und Raubwild erlegen und hast stets die passende Munition. Ein weiterer Vorteil der Standardgewehre ist es, dass es auf dem Gebrauchtmarkt viele Modelle mit Zieloptik günstig zu erwerben gibt. Sobald du dir eine Waffe kaufst, musst du dir auch einen Waffenschrank anschaffen. Achte bei der Neuanschaffung darauf, dass der Waffenschrank mindestens dem Widerstandsgrad 0 oder 1 nach EN11431 entspricht. Wir empfehlen dir auch, keinen allzu kleinen Waffenschrank zu kaufen, der nach ein paar Jahren und mit dem Kauf neuer Waffen vielleicht schon zu klein sein wird.

Nach dem Jagdschein kommt die Jagdpraxis

Auch wenn es für viele ein Hobby ist, Jagen ist und bleibt ein Handwerk! Als ausgebildete Handwerker:in bist du nun Teil des Kulturguts und entwickelst die Tradition stetig weiter. Immaterielle Dinge wie Ausdrucksweisen, gesellschaftliche Praktiken, Feste und Wissen im Umgang mit der Natur erlernst du idealerweise bereits während der Jagdausbildung. Was du mit deinem Jagdschein in der Praxis tun kannst, erfährst du in diesem Absatz.

Mit dem Jagdschein auf die Jagd gehen

Das Naheliegende ist es doch, mit dem Jagdschein auf die Jagd zu gehen. Dafür brauchst du neben deinem Jagdschein eigene oder gepachtete Flächen oder einen Begehungsschein in einem Revier. Dann bist du befugt, dort Wildtiere zu jagen. Abhängig vom Revier gibt es unterschiedliche heimische Tiere, die du zu vorgegebenen Zeiten und in Rücksprache mit der Revierinhaber:in bejagen darfst. Dafür nutzt du deine eigenen Jagdwaffen, die du mit dem Jagdschein und der WBK besitzen und tragen kannst. Du sammelst wertvolle Erfahrungen im Umgang mit unserer Natur und den wilden Tieren.
Für Unterstützung im Revier und ein rundes Jagderlebnis sorgen für viele Jäger:innen ihre Jagdhunde. Mit dem Jagdschein kannst du deinen Jagdhund ausbilden und ihn führen. Darüber hinaus arbeitest du mit anderen Jäger:innen zusammen, um Wildmanagementmaßnahmen durchzuführen und Wildschäden zu regulieren. Ebenso darfst du Jagdtrophäen sammeln und sie ausstellen.

Mit dem Jagdschein Wissen weitergeben

Jäger:innen wissen viel über die heimische Natur. Viele von ihnen stellen ihr umfangreiches Know-how gerne anderen zur Verfügung. Je nachdem, ob du lieber mit Kindern, Jugendlichen oder Erwachsenen zusammenarbeiten möchtest, gibt es unterschiedliche Möglichkeiten für dich, mit dem Jagdschein dein Wissen weiterzugeben:

bilde Jagdbegleiter aus oder lerne Jagdassistenten an
veranstalte jagdpädagogische Veranstaltungen oder sogenannte Waldtage
führe Jagdgäste durch das Revier

Mit dem Jagdschein bist du Teil der Jagdkultur

Die gleichen Interessen, ähnliche Ausbildungen und Einstellung zur Natur – auch wenn die Jägerschaft aus sehr heterogenen Individuen besteht, so kann man hier dennoch Gemeinschaft erleben. Wer über die Jäger:innen im näheren Umfeld hinaus Kontakt zu Gleichgesinnten sucht, der wird bei den verschiedenen Jagdverbänden und Naturschutzorganisationen fündig. Sie führen oftmals Wettbewerbe und Meisterschaften durch oder kümmern sich über den nötigen Austausch zu wichtigen Themen.

  • Jagdgenossenschaft: Unser deutsches Reviersystem besagt, dass das Jagdrecht unmittelbar an das Grundeigentum gebunden ist. So haben nur Grundeigentümer:innen das Jagdrecht. Und das auch nur, sobald der Grund eine bestimmte zusammenhängende Mindestgröße hat. Um eine Jagdnutzung kleinerer Gebiete zu ermöglichen, schließen sich die Eigentümer:innen zu sogenannten Jagdgenossenschaften zusammen. So können Reviere verpachtet und durch eigens angestellte Jäger:innen bejagt werden. Sobald du Jäger:in in einem Revier der Jagdgenossenschaft wirst, kannst du an den Sitzungen teilnehmen. Hier erfährst, was Jäger:innen aktuell beschäftigt, wie Lebensräume für Mensch und Tier gestaltet werden und ob die Hege und Pflege ordnungsgemäß erfüllt wird. Informiere dich bei der Bundesarbeitsgemeinschaft Jagdgenossenschaft und Eigenjagdbesitzer über die verschiedenen Landesverbände und deine Möglichkeiten, dabei zu sein.
  • Jagdverband: Egal ob du dich beim Bundesverband, dem deutschen Jagdverband (DJV), oder in einem der 15 verschiedenen Landesverbänden engagieren willst. Der Jagdverband kümmert sich um die zukunftsgewandte Weiterentwicklung der Jagd und den Schutz von Wild, Jagd und Natur. Dazu gehört die Sicherung der Lebensgrundlagen für unsere Wildtiere. Ebenso die Brauchtumspflege und Förderung der Jagdkultur und die Förderung der Waidgerechtigkeit.

Nach dem Jagdschein Verantwortung übernehmen

Ethik, Sicherheit, Nachhaltigkeit und Waidgerechtigkeit – mit dem Jagdschein muss für dich als Jäger:in die Verantwortung für unsere Umgebung, die Mitmenschen, die Natur und die wild lebenden Tiere in den Mittelpunkt deines Handelns rücken. Nur wenn du die Bereitschaft hast, dich mit den Auswirkungen deiner Handlungen und Entscheidungen auf die Umwelt und anderen Menschen auseinanderzusetzen, kannst du mit deinem Jagdschein Verantwortung übernehmen. Als Jäger:in hast du eine bestimmte Rolle in der Gesellschaft inne, die mit der Verantwortung für Wild, Natur und Mitmenschen abzielt.

Jagdschein und Gesetze

Ein wichtiger Bestandteil deiner Verantwortung ist es, dich an die geltenden Gesetze und Regelungen zu halten. In den Jagdgesetzen auf Bundes- und Länderebene ist explizit festgehalten, welche Tiere du mit welchen Mitteln erlegen darfst. Darüber hinaus findest du hier unter anderem wichtige Vorschriften zur Aufbewahrung und Verwendung von Trophäen, der Einhaltung von Tierschutz und Vermeidung der Wilderei, dem Wildschadensersatz und Jagdschadensersatzpflicht. Im Waffengesetz steht, wer welche Waffen besitzen und wo man sie benutzen darf, unter welchen Voraussetzungen du deine Waffen sicher verwendest und sie anschließend verwahrst. Verantwortungsvolles Handeln beginnt bei der Kenntnis und der Einhaltung der entsprechenden Gesetze. Zum verantwortungsvollen Handeln gehört auch, die Fristen zur Verlängerung des Jagdscheins im Kopf zu haben und sich rechtzeitig darum zu kümmern.

Jagdschein und Klimaschutz

Der Klimaschutz ist mit dem Jagdschein eng verknüpft. Jagdscheininhaber:innen haben die Verantwortung gegen über den wilden Tieren, diese auf nachhaltige Weise zu bejagen. Du musst sicherstellen, dass die Wildbestände in deinem Revier nicht überbejagt werden und dass du mit deinen Jagdaktivitäten der Umwelt nicht schadest. Du kannst dich am Aufforsten der Wälder beteiligen, invasive Arten bekämpfen und die Lebensräume der Wildtiere erhalten. Ein Weg dahin ist die Biotopvernetzung, die sich mit der Einrichtung von Verbindungen und Korridoren zwischen natürlichen Lebensräumen beschäftigt. Durch die Schaffung von Wildwechseln, das Anlegen von Grünbrücken oder die Wiederherstellung von Feuchtgebieten können sich die Wildtiere verbreiten und den optimalen Lebensraum in Anpassung an den Klimawandel finden. Gleichermaßen tragen wir Jäger:innen auch zu einem klimastabilen Wald bei, indem in Gebieten mit hohem Reh- und Rotwildaufkommen so gejagt wird, dass der Verbiss an den notwendigen Verjüngungsflächen bestmöglich reduziert wird.

Jagdschein, Landwirtschaft und Forstwirtschaft

Der Jagdschein geht auch mit der Verantwortung für Landwirtschaft und Forstwirtschaft einher. Die Jagd ist hier ein geeignetes Mittel zur Kontrolle von Wildschäden an landwirtschaftlichen oder forstwirtschaftlichen Kulturen. Zu einer nachhaltigen Jagd gehört dazu, dass du dich mit den Landwirten und Forstwirten rund um das Revier austauscht. Ihr trefft gemeinsam die nötigen Maßnahmen, ohne die natürlichen Ressourcen zu überstrapazieren.

Jagdschein und Öffentlichkeit

Als Jagdscheininhaber:in trägst du auch zum Bild des Jägers oder der Jägerin in der Öffentlichkeit bei. Durch die Öffentlichkeitsarbeit alleine, im Team oder Verband kannst du beitragen, die öffentliche Rolle zu prägen und das Image der Jagd zu verbessern. Organisiere Informationsveranstaltungen oder Ausstellungen und gib den Menschen die Möglichkeit, sich über die Jagd und ihre Regeln zu informieren.

Viele Fragen zum Jagdschein, noch mehr Antworten: FAQ

Allgemeine Fragen zum Jagdschein

Der Jagdschein ist ein staatliches Dokument, das dich zur Ausübung der Jagd in Deutschland und zur Beantragung einer Waffenbesitzkarte ermächtigt.

H3 Wie läuft die Jagdausbildung ab und was beinhaltet sie?
Die Jagdausbildung beinhaltet die Teilnahme am Unterricht im Umfang von 120 bis 180 Stunden. Die Inhalte des Unterrichts werden je nach Jagdschule über mehrere Monate, an mehreren Wochenenden, im Abendkurs, Einzelunterricht und als mehrwöchiger Intensivkurs angeboten.
Die Jagdausbildung ist in drei Bereiche aufgeteilt: Theorie, Praxis und Schießausbildung. Die genauen Ausbildungsinhalte variieren von Bundesland zu Bundesland. Folgende theoretische und praktische Inhalte sind allerdings immer enthalten:

  • Wildbiologie und Tierkunde
  • Wildkrankheiten und die Behandlung von erlegtem Wild (Wildbrethygiene)
  • Jagdhundewesen
  • Waffenkunde und Waffenrecht
  • Jagdrecht (Bundesjagdgesetz und gemäß den lokal geltenden
  • Landesjagdgesetzen)
  • Recht
  • Artenschutz und Naturschutz
  • Landbau und Waldbau
  • Reviergänge
  • Revierpraxis wie Aufbrechen von Wildtieren oder Zerwirken von Wild
  • Jagdpraxis wie Ansitzjagden oder Gesellschaftsjagden
  • Schießpraxis und Waffennutzung
  • Erkennen von Flora und Fauna
  • Tierspuren (Tierfährten) lesen
  • Unfallverhütungsvorschrift
  • Fallenbau

Um in Deutschland jagen zu können, ist ein Jagdschein Pflicht. Im § 15 des Bundesjagdgesetzes wird definiert, dass jeder Jagdscheinanwärter eine gute Ausbildung absolviert und eine staatliche Prüfung bestanden haben muss. Damit kannst du bei der Unteren Jagdbehörde ab 16 Jahren einen Jagdschein beantragen. Folgende Unterlagen werden benötigt:

  • Gültiger Personalausweis oder Reisepass
  • Passbild
  • Führungszeugnis
  • Jagdhaftpflichtversicherung

In der Jägerausbildung erlangst du Kenntnisse in verschiedenen theoretischen und praktischen Sachgebieten. Dazu zählen Wildbiologie, Wildhege, Jagdpraxis, Wildschadensverhütung, Land- und Waldbau, Waffenrecht, Führung von Jagdhunden, Wildbrethygiene, Revierpraxis, Jagdorganisation, Jagdschutz, Tierschutz, Naturschutz und Landschaftspflege. Für den praktischen Teil der Jagdausbildung liegt der Fokus auf deinen Fertigkeiten im Umgang mit Jagdwaffe und Kurzwaffe. Dafür übst du das Schießen mit Langwaffen und Kurzwaffen am Schießstand. Die genauen Inhalte können von Bundesland zu Bundesland variieren:

Je nachdem, aus welchen Gründen du Jäger:in werden willst, gibt es hier unterschiedliche Antworten. Jäger:in zu sein ist eine Lebenseinstellung. Während die Menschen früher damit ihre Ernährung sicherten, liefert die Jagd heute alles, was viele im Alltag vermissen: Jagd ist authentisch. In den verschiedenen Aufgaben als Jäger:in spiegelt sich die Verantwortung gegenüber der Fauna, der Flora und anderen Menschen. Du lernst neue Dinge kennen, bildest dich weiter und entdeckst die Einfachheit der Natur. Melde dich zur Jagdausbildung an, um dir ein eigenes Bild von der Jagd zu machen.

Diese Frage pauschal zu beantworten, ist nicht ganz einfach. Den Jagdschein oder die Jägerprüfung zu machen gilt als eine der schwersten Prüfungen außerhalb des schulischen Bereiches und wir nicht umsonst als „Grünes Abitur“ bezeichnet.
Ob du dich beim Jagdschein Machen schwertust oder es dir leichtfällt, hängt von vielen Faktoren ab. Überlege dir, ob du leicht lernen kannst, inwiefern du mit jagdlichen Themen bereits vertraut bist und wie viel Zeit du zur Verfügung hast. Im Bundesdurchschnitt fallen im ersten Versuch ca. 24 % der Prüflinge durch. Mit der nötigen Motivation und guter Unterstützung durch eine professionelle Jagdschule kommst du sicher ins Ziel!

Mit der Zuteilung des Jagdscheins sind für dich folgende Aufgaben und Befugnisse verbunden:

  • Du darfst jagdlich tätig sein, also auf Wild die Jagd ausüben, es sich aneignen und zu hegen.
  • Im Rahmen der Jagd darfst du Jagdwaffen führen und nutzen.
  • Du bist befugt, Langwaffen in unbegrenzter Anzahl und ohne Überprüfung zu erwerben, leihen oder zu besitzen.
  • Außerdem kannst du dir bis zu zwei für die Jagd geeignete Kurzwaffen und die dazugehörige Munition kaufen.
  • Als Sachkundiger kannst du das Fleisch von erlegtem Wild untersuchen und für den Handel freigeben.
  • Nach einer zusätzlichen Schulung beim Veterinäramt bist du befähigt, Trichinenproben am erlegten Wild zu entnehmen.
  • Nach drei Jahresjagdscheinen erlangst du mit dem vierten Jagdschein die Befugnis, ein Jagdrevier zu pachten.

Ein Jagdschein ist keine generelle Erlaubnis, alle Lebewesen zu jagen. Im Bundesjagdgesetz § 2 findest du alle Tiere, die unter das Jagdrecht fallen. So gehört die Amsel im Revier nicht zum Wild, Reh und Wildschwein aber schon. Hier steht auch, dass jedes Bundsland weitere Tierarten bestimmen kann, die dem Jagdrecht unterliegen. So haben viele Länder Waschbär, Marderhund, Nutria, Bisam oder Wanderratte ins Jagdrecht überführt. Rechtssichere Gründe dafür sind etwa der Schutz des Niederwilds vor Beutegreifern (Waschbär, Marderhund, Mink) oder der Schutz von Deichen und Dämmen (Nutria, Bisam). Dieser Vorgang ist auch im Gesetz über Naturschutz und Landschaftspflege § 40a geregelt. Alle anderen Tierarten außerhalb des Jagdrechts unterliegen diesem Naturschutzrecht. Somit gibt es keine Tiere, die nicht geschützt sind.

Wildlebende Tiere, die dem Jagdrecht unterliegen und in einem bestimmten Gebiet leben, darfst du als Jäger:in bejagen. Du findest eine detaillierte Übersicht über die Tierarten, die dem Jagdrecht unterliegen im Bundesjagdgesetz § 2. Dazu zählt folgendes Haarwild und Federwild:

  • Wisent
  • Elchwild
  • Rotwild
  • Damwild
  • Sikawild
  • Rehwild
  • Gamswild
  • Steinwild
  • Muffelwild
  • Schwarzwild
  • Feldhase
  • Schneehase
  • Wildkaninchen
  • Murmeltier
  • Wildkatze
  • Luchs
  • Fuchs
  • Steinmarder
  • Baummarder
  • Iltis
  • Hermelin
  • Mauswiesel
  • Dachs
  • Fischotter
  • Seehund
  • Rebhuhn
  • Fasan
  • Wachtel
  • Auerwild
  • Birkwild
  • Rackelwild
  • Haselwild
  • Alpenschneehuhn
  • Wildtruthuhn
  • Wildtauben
  • Höckerschwan
  • Wildgänse
  • Wildenten
  • Säger
  • Waldschnepfe
  • Blässhuhn
  • Möwen
  • Haubentaucher
  • Großtrappe
  • Graureiher
  • Greife
  • Falken
  • Kolkrabe

Einige Bundesländer haben ausgewählte Tierarten zusätzlich für jagdbar erklärt, z. B. Marderhund, Waschbär, Nutria, Mink, Nilgans, Elster, Rabenkrähe oder Eichelhäher.

Je nachdem, in welchem Bundesland du deinen Jagdschein machst, gibt es unterschiedliche Inhalte. Im Großen und Ganzen ist das dabei erworbene theoretische Wissen ziemlich ähnlich. In der Wildbiologie lernst du die Lebensweisen und Verhaltensweisen von Wildtieren kennen und welche Auswirkungen die Jagd auf die Tierwelt hat. Beim Jagdrecht bekommst du einen Überblick über das Bundesjagdgesetz und Waffengesetz und welche Pflichten und Verantwortlichkeiten du als Jäger hast. In der Waffenkunde sind die sichere Handhabung, Wartung und Verwendung von Waffen wichtig. Eine Übersicht über die Inhalte der Jagdscheinausbildung findest du in den Prüfungsordnungen der jeweiligen Bundesländer:

Ganz allgemein sind zur Jägerausbildung rund 120 bis 180 Stunden Unterricht in Theorie und Praxis vorgeschrieben. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, die Inhalte zu lernen. Kompaktkurse ziehen sich oftmals über mehrere Wochen mit täglichem Unterricht. Ein Alternative dazu sind Wochenendkurse, die an mehreren Wochenenden das Wissen vermittelt. Die klassische Jagdausbildung findet in mehrmonatigen Kursen statt. Die Unterrichtseinheiten oder Schießübungen werden an den Jagdschulen abends abgehalten. Eigenständiges Lernen in der Freizeit wird in allen Kursformen vorausgesetzt.

Wer seine Jagdprüfung erfolgreich absolviert hat und jagen will, der benötigt einen gültigen Jagdschein. Dreijahresjagdschein, Einjahresjagdschein, Tagesjagdschein, Jugendjagdschein oder Falknerjagdschein – bei der unteren Jagdbehörde in deiner Nähe kannst du dir den gewünschten Jagdschein gegen Verwaltungsgebühren zwischen 15 und 150 € ausstellen lassen. Vergiss nicht, dass du den Jagdschein verlängern musst, damit er seine Gültigkeit behält. Die Verlängerung ist für ein bis drei Jahre möglich. Muss der Jagdschein neu ausgestellt werden, so überprüft die Behörde alle Voraussetzungen erneut.

Die Jagdprüfung wird oftmals als grünes Abitur bezeichnet. Das Bestehen ist allerdings trotz allem mit der nötigen Vorbereitung gut machbar. In der Ausbildung wird ein umfangreiches Wissen rund um das Handwerk, Waffen, Wildtiere und rechtliche Grundlagen vermittelt. Der schriftliche Teil der Prüfung besteht aus einem vorgegebenem Multiple-Choice-Fragenkatalog, auf den man sich systematisch vorbereiten kann. Das restliche Wissen eignest du dir in einem Kurs von ein paar Wochen bis hin zu mehreren Monaten an. Damit fallen im bundesweiten Durchschnitt nur ca. 24 % der Prüflinge durch. Der Jagdschein ist somit unabhängig von Schulabschluss und Erfahrung für jeden machbar.

Wenn du das 25. Lebensjahr noch nicht vollendet hast und ein Großkalibergewehr zusammen mit deinem Jagdschein anschaffen willst, dann brauchst du dafür ein psychologisches Gutachten. Im § 6 des Waffengesetzes ist festgeschrieben, dass alle Jagdscheinanwärter:innen unter 25 für die erstmalige Erlaubnis eines Gewehrs mit Patronen von mindestens 9 mm auf eigene Kosten ein fachpsychologisches, amts- oder fachärztliches Zeugnis über die geistige Eignung vorlegen müssen.

Du bist älter und willst dir ein Standardkaliber für die Jagd zulegen? Dann benötigst du keine psychologische Beurteilung deiner geistigen Reife. Sobald du den Jagdscheinantrag bei der Unteren Jagdbehörde gestellt hast, übernimmt diese die Sicherheitsabfrage bei der Polizei, dem Bundeszentralregister und dem zentralen staatsanwaltschaftlichen Verfahrensregister.

Der deutsche Jagdverband führt regelmäßig Befragungen unter seinen Mitgliedern durch. Seitens der Jagdscheinanwärter:innen ist das intensive Naturerlebnis der wichtigste Grund für die Teilnahme an der Jagdausbildung. Danach kommen der angewandte Naturschutz, die gesunde Ernährung mit Wildbret und die Jagdhundeausbildung (DJV). Eine umfassende Broschüre vom Landesjagdverband zu diesem Thema findest du hier.

Um den Jagdschein in deiner Nähe zu machen, gibt es verschiedene Anlaufstellen. Jagdschulen oder Jägerschulen bieten Unterricht und die Vorbereitung auf die Jägerprüfung deines Bundeslandes an. Du findest die nächste Jagdschule im Internet oder deiner lokalen Zeitung. Jagdverbände gibt es in jedem Bundesland oder Landkreis. Entweder sie führen die Jägerausbildung selber durch oder wissen, wo man den Jagdschein in der Nähe machen kann. Einen guten Überblick über alle Jagdschulen in Deutschland bekommst du in unserem Lupus Jagdschulradar.

Ja. Die Jägerprüfungen sind zwar Sache des Landesrechts, aber das Zeugnis ist bundesweit anerkannt. Somit hast du freie Wahl beim Besuch der Jagdschule. Du kannst mit dem Bestehen der Jägerprüfung deinen Jagdschein an deinem Wohnort lösen.

Nein. Als staatlich regulierte Prüfung und staatliches Dokument ist es illegal, einen Jagdschein zu kaufen oder zu verkaufen. Du musst unter anderem eine staatlich anerkannte Jägerprüfung bestehen, um den Jagdschein zu erhalten. Wirst du auf der Jagd erwischt und hast kein gültiges Dokument bei dir, dann begehst du unter Umständen Wilderei und kannst mit einer Haftstrafe von bis zu fünf Jahren belegt werden. Wer ohne einen Jagdschein und Waffenschein eine Schusswaffe besitzt und sie führt macht sie ebenso strafbar. Illegaler Waffenbesitz ist mit Bußgeldern von bis zu 10.000 € oder einer Freiheitsstrafe von bis zu zwei Jahren belegt.

Einen Jagdschein kannst du nicht ohne Weiteres kaufen. Es ist ein staatliches Dokument, das dir von der Unteren Jagdbehörde ausgestellt wird. Um den Jagdschein zu bekommen, musst du unter anderem eine Jagdausbildung absolvieren und eine mehrtägige Jägerprüfung bestehen.

Ja, jeder kann unter bestimmten Bedingungen einen Jagdschein machen. Allerdings gibt es spezielle Voraussetzungen, die du erfüllen musst. Über die bestandene Jägerprüfung hinaus musst du zusätzlich als zuverlässig und persönlich geeignet eingestuft werden, um letztlich auch eine Waffe zu führen. Die Vorgaben für die Zuverlässigkeit sind im Bundesjagdgesetz genau definiert, während das Waffengesetz die persönliche Eignung erläutert.

Um den Jagdschein bei der Unteren Jagdbehörde zu beantragen, musst du mindestens 16 Jahre als sein. Darüber hinaus musst du das Zeugnis deiner Jägerprüfung, eine gültige Jagdhaftpflichtversicherung, die Zuverlässigkeit und körperliche Eignung nach dem Waffengesetz und ein einwandfreies Führungszeugnis vorzeigen können.

Mit dem Erreichen des 14. Lebensjahres kannst du an eine Jagdschule besuchen und auch nicht schussbereite Waffen in der Ausbildung unter Aufsicht erwerben, besitzen und führen. Am Ende der Jagdausbildung steht die Jägerprüfung. Um den Jugendjagdschein beantragen zu können, musst du mindestens 16 Jahre alt sein.

Hier in Deutschland gibt es spezielle Regelungen und Vorgaben für den Erwerb und die Nutzung eines Jagdscheins für Jugendliche. Diese sind wieder von Bundesland zu Bundesland verschieden. Folgende Vorgaben gelten allerdings in den meisten Bundesländern:

  • Jugendliche müssen mindestens 14 Jahre alt sein, um eine Jagdschule zu besuchen und an der Waffenkunde teilzunehmen.
  • Am Ende der Jagdausbildung steht auch bei Jugendlichen die Jägerprüfung an.
  • Mit 16 Jahren können Jugendliche einen Jugendjagdschein bei der Unteren Jagdbehörde beantragen.
  • Sobald die Jugendlichen den Jugendjagdschein besitzen, können sie in Begleitung einer jagdlich erfahrenen Aufsichtsperson jagen.
  • Die Teilnahme an Gesellschaftsjagden ist unter 18 Jahren verboten, ebenso der Besitz von eigenen Waffen.

Mit dem Erreichen der Volljährigkeit erhält dein Jugendjagdschein automatisch die Gültigkeit eines normalen Jagdscheins.

Den Antrag auf einen Jagdschein kannst du mit 18 Jahren bei der Unteren Jagdbehörde einreichen. Ab 16 Jahren kannst du einen Jugendjagdschein bekommen, der allerdings mit einigen Einschränkungen verbunden ist.

Für die Erteilung eines Jagdscheins ist ein Mindestalter von 18 Jahren in Deutschland Pflicht. Die Volljährigkeit ist gesetzlich vorgeschrieben, allerdings gibt es auch eine Ausnahme: den Jugendjagdschein. Den kannst du bereits mit 16 Jahren nach Bestehen der Jägerprüfung bei der Unteren Jagdbehörde beantragen. Minderjährige Jäger:innen dürfen unter Aufsicht einer erwachsenen, jagdlich erfahrenen Begleitung jagen, nicht an Gesellschaftsjagden teilnehmen und selber keine Waffen besitzen.

Nein. Nach bestandener Jägerausbildung kannst du einen Jagdschein und eine Waffenbesitzkarte (WBK) beantragen. Die in die WBK eingetragenen Waffen kannst du nur im Zusammenhang mit der Jagdausübung verwenden; du bist also nicht berechtigt, erlaubnispflichtige Waffen in der Öffentlichkeit zu führen.

Laut deutschem Waffenrecht darfst du als Jäger:in zwei Kurzwaffen wie Pistolen oder Revolver besitzen. Bei der Anzahl der eigenen Langwaffen, also zulässige Büchsen und Flinten, gibt es keine Einschränkungen. Alle Waffen musst du in deine Waffenbesitzkarte eintragen und ordnungsgemäß verstauen.

Die Gültigkeit deines Jagdscheins ist abhängig davon, welche Art von Jagdschein du bereits gelöst hast. In Deutschland gibt es Tagesjagdscheine, Einjahresjagdscheine und Dreijahresjagdscheine. Vor dem Ablaufen des Jagdscheins kannst du das Dokument bei der Unteren Jagdbehörde ohne erneute Prüfung verlängern lassen.

Ja klar. Falls du großen Respekt vor dem Töten von Wildtieren hast, brauchst du keine Angst haben: In der Jägerausbildung darfst du noch kein Tier selber töten. Je nach Jagdschule und Bundesland nimmst du an einer Gesellschaftsjagd oder an einem Ansitz teil und kannst dir selber ein Bild vom Jagen machen. Sobald dir der Jagdschein ausgestellt wurde, entscheidest du selbst, ob du auf die Jagd gehen willst oder etwa nicht. Beachte aber dabei: Um eigene Waffen und Munition besitzen zu dürfen, benötigst du einen gültigen Jagdschein. Kümmere dich deswegen regelmäßig um die Verlängerung des Jagdscheins.

Nach der Jagdausbildung kannst du sehr aktiv sein, auch wenn du – aus welchen Gründen auch immer – keine Tiere töten willst. Frage beim nächsten Revier an, ob du die Jäger:innen dort bei den verschiedenen Hege- und Pflegemaßnahmen unterstützen kannst. Vielleicht kannst du während winterlicher Notzeiten die Fütterungen übernehmen oder Kitze im Frühsommer für dem Tod durch den Mäher retten.

Kosten des Jagdscheins

Die Kosten für den Jagdschein oder die Jagdausbildung sind abhängig von der Jagdschule und der Kursart, für die du dich entscheidest. Kompaktkurse sind oftmals mit höheren Kosten verbunden. Für die Ausstellung des Jagdscheins nach bestandener Jagdprüfung musst du dein Zeugnis zusammen mit weiteren Unterlagen bei der zuständigen Behörde einreichen. Hier fallen je nach Bundesland Verwaltungsgebühren zwischen 15 und 200 € an. Auf der Seite unserer Jagdschule haben wir dir die durchschnittlichen Kosten einer Jagdausbildung zusammengetragen.

Um einen Jagdschein zu machen, rufen die Jagdschulen und Organisationen abweichende Preise auf. Je nach Kursart und Umfang deiner Prüfungen fallen die Kosten in unterschiedlicher Höhe von mehreren hundert bis tausenden Euro an. Mit dem Jägerprüfungszeugnis kannst du bei der zuständigen Behörde deinen Jagdschein beantragen. Hierfür werden dann – abhängig vom Bundesland und der Art des Jagdscheins – Kosten in Höhe von 15 bis 200 € fällig. Auf der Seite unserer Jagdschule haben wir dir die durchschnittlichen Kosten einer Jagdausbildung zusammengetragen.

Günstige Jagdscheine gibt es nicht wirklich. Allerdings variieren die Ausgaben für einen Jagdschein von Bundesland zu Bundesland enorm. So können unterschiedliche Kosten für den Besuch der Jagdschule, die Prüfungsgebühren oder das Ausstellen des Jagdscheins anfallen. Hier kann es sich lohnen, sich vorab über die Kosten in deinem Bundesland zu informieren. So behältst du den Überblick und kannst dich entsprechend auf die anfallenden Kosten vorbereiten. Einen guten Überblick über alle Jagdschulen in Deutschland bekommst du in unserem Lupus Jagdschulradar.

Nach dem Abschluss deiner Jagdausbildung, der Jägerprüfung und dem Beschaffen der Erstausstattung fallen zunächst keine höheren Kosten mehr an. Die jährliche Verlängerung des Jagdscheins liegt bei 20 bis knapp 100 €. Dazu kommen dann noch Kosten für deine Jagdgelegenheit. Eine günstige Möglichkeit ist es, beim nächsten Revierinhaber einen günstigen Begehungsschein zu erhalten. Die Kosten für eine Jagderlaubnis sind abhängig bon der Größe und Lage des Reviers. Je nachdem, welche Vorgaben zum Erlegen von Hoch- und Niederwild der Jagdpächter vorgibt, können Gebühren in Höhen von 500 bis über 1.000 € anfallen. Oftmals wird die Strecke zusätzlich reglementiert und es darf beispielsweise nur ein Stück Hochwild oder ein Bock erlegt werden. Oftmals muss das Wildbret gegen eine Zahlung vom Jagdpächter abgekauft werden. Für die Staatsforsten gibt es günstige Entgelte für Einzelabschüsse und eine Ermäßigung bei längerfristigen Begehungsscheinen für Jungjäger:innen. Detaillierte Informationen über die Kosten für einen Begehungsschein findest du auf kostencheck.de

Abhängig vom jeweiligen Bundesland und der Jagdscheinart (Tages-, Jahres- oder Dreijahresjagdschein) fallen bei deiner lokalen Jagdbehörde Gebühren in Höhe von 15 bis 200 € an.

Ja. Du kannst die Kosten für die Jagdausbildung als Werbungskosten absetzen. Eine Voraussetzung dafür ist, dass das erlernte Wissen beruflich notwendig ist. Für Arbeitnehmer:innen in der Waffenindustrie oder im Waffenhandel, vor der Ausbildung als Berufsjäger:in oder für Waldbesitzer ist ein Jagdschein oftmals unumgänglich und Voraussetzung für einen bestimmten Job. Somit können in der Regel die Kosten für die Jagdausbildung und die Jägerprüfung steuerlich abgesetzt werden. Ob du die Kosten für deinen Jagdschein steuerlich absetzen kannst, klärst du am besten im Gespräch mit deiner Steuerberater:in.

Die Kosten für die Verlängerung deines Jagdscheins sind genauso hoch wie für die Erstausstellung. Zu den Gebühren und Verwaltungskosten bei der Jagdbehörde kommen die Beiträge zur Jagdhaftpflichtversicherung dazu.

Zunächst ist es wichtig, dass du mit deinem Jagdschein keinen Waffenschein, sondern eine Waffenbesitzkarte (WBK) beantragen kannst. Als Jäger:in darfst du die darin eingetragenen Waffen nur im Rahmen der Jagdausübung verwenden und nicht einfach erlaubnispflichtige Waffen in der Öffentlichkeit führen. Für die Ausstellung der WBK fallen Kosten zwischen 35 und 80 € an; ebenso etwa 20 € je eingetragene Waffe.

Für einen Dreijahresjagdschein fallen – abhängig vom Bundesland – unterschiedlich hohe Kosten zwischen 50 und 200 € an.

Jagdschein machen: Vorbereitung & Ablauf

Die Jagdausbildung beinhaltet die Teilnahme am Unterricht im Umfang von 120 bis 180 Stunden. Die Inhalte des Unterrichts werden je nach Jagdschule über mehrere Monate, an mehreren Wochenenden, im Abendkurs, Einzelunterricht und als mehrwöchiger Intensivkurs angeboten.
Die Jagdausbildung ist in drei Bereiche aufgeteilt: Theorie, Praxis und Schießausbildung. Die genauen Ausbildungsinhalte variieren von Bundesland zu Bundesland. Folgende theoretische und praktische Inhalte sind allerdings immer enthalten:

  • Wildbiologie und Tierkunde
  • Wildkrankheiten und die Behandlung von erlegtem Wild (Wildbrethygiene)
  • Jagdhundewesen
  • Waffenkunde und Waffenrecht
  • Jagdrecht (Bundesjagdgesetz und gemäß den lokal geltenden
  • Landesjagdgesetzen)
  • Recht
  • Artenschutz und Naturschutz
  • Landbau und Waldbau
  • Reviergänge
  • Revierpraxis wie Aufbrechen von Wildtieren oder Zerwirken von Wild
  • Jagdpraxis wie Ansitzjagden oder Gesellschaftsjagden
  • Schießpraxis und Waffennutzung
  • Erkennen von Flora und Fauna
  • Tierspuren (Tierfährten) lesen
  • Unfallverhütungsvorschrift
  • Fallenbau

Es gibt Jagdschulen, die die Vorbereitungskurse als Wochenendkurse oder Kompaktkurse anbieten. Hier bekommst du in kürzester Zeit das gesamte theoretische Wissen vermittelt. Am Ende des Wochenendkurses steht die Jägerprüfung. In der Regel geht dem kompakten Kurs a Wochenende eine intensive Vorbereitungszeit im Selbststudium voran. Mit Büchern, Apps und anderen Onlinematerialien übst du die Theorie zu Jagd, Natur und Wild. So gut vorbereitet gehst du dann anschließend in die Jagdausbildung.

Das hängt ganz davon ab, welche Art von Schnellkurs du besuchst und wie gut du dich im Selbststudium auf die theoretischen Inhalte vorbereitest. Schnellkurse oder Kompaktkurse finden an mehreren Wochenenden oder mehreren Wochen statt. Es gibt Kurse, die nach bereits nach neun Tagen den Jagdschein versprechen, während andere bis zu 28 Tage veranschlagen. Egal wie lange der Kurs in Präsenz dauert: Du musst dich im Vorhinein auf die Theorie vorbereiten und alle Inhalte lernen. Je weniger Zeit du dafür investieren musst, desto schneller kommst du mit dem Schnellkurs zum Jagdschein.

In einem Intensivkurs kannst du in einer überschaubaren Zeit deinen Jagdschein machen. Deine Jagdschule bereitet dich in zwei bis drei Wochen auf die Jägerprüfung vor. In der Regel erarbeitest du dir bereits vor dem Start des Jagdkurses die theoretischen Inhalte im Eigenstudium oder per App. Daran anschließend gibt es eine intensive Zeit, um das theoretische Wissen zu vertiefen und die praktischen Fähigkeiten zu erlernen. Am Ende des Intensivkurses steht dann die Jägerprüfung.

Die Antwort auf diese Frage lautet Ja und Nein. Es gibt Jagdschein-Intensivkurse, in denen du innerhalb von zwei oder drei Wochen alles Wichtige für die Jägerprüfung erlernst. Allerdings geht dieser intensiven Zeit immer eine Phase von mehreren Monaten voraus, in denen du dir das theoretische Wissen in Eigenregie aneignest. Viele Jagdschulen haben hier entsprechende Materialien oder arbeiten mit modernen Apps.

Das hängt davon ab, in welchem Bundesland du den Jagdschein machen möchtest. Elf von 16 Bundesländern setzen die Teilnahme an einem Vorbereitungskurs als Voraussetzung für die Zulassung zur Jägerprüfung fest. Dazu zählen Baden-Württemberg, Bayern, Brandenburg, Bremen, Hamburg, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern, Rheinland-Pfalz, Saarland, Schleswig-Holstein und Thüringen. In Berlin, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Sachsen und Sachsen-Anhalt liegt es an dir, ob du eine Jagdschule zur Prüfungsvorbereitung besuchst.

Wenn du in Berlin, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Sachsen und Sachsen-Anhalt lebst, ist es deine Entscheidung, ob du eine Jagdschule oder einen Vorbereitungskurs für den Jagdschein machst. Wenn du also keinen jagdlichen Hintergrund durch Familie und Freunde und großen Vorkenntnisse hast, kann dich der umfangreiche Stoff leicht erschlagen. Bist du diszipliniert und motiviert, dann kann das Selbststudium trotzdem funktionieren. Natürlich sparst du dir damit Geld, verzichtest dabei aber auf die Expertise der Lehrbeauftragten im Vorbereitungskurs und das Kennenlernen von Gleichgesinnten.

Damit du dich gut auf die Jägerprüfung vorbereiten und über die Jagdausbildung hinaus lernen kannst, gibt es verschiedene Arten von Lernmaterialien. In diversen Lehrbüchern oder PDF-Dokumenten findest du mehr oder weniger kompakt alle Inhalte, die du für die Jägerprüfung wissen musst. Online-Kurse oder Jagdschein-Apps sind eine angenehm Möglichkeit, um mit interaktiven Sessions, Aufgaben und Tests die Inhalte für den Jagdschein zu vertiefen. In diversen Podcasts werden ebenso mehr oder weniger prüfungsrelevante Themen rund ums Jagen behandelt, die dich gut auf die Jägerprüfung vorbereiten. Achte bei der Auswahl des Lernmaterials darauf, dass es für die vorgegebenen Inhalte der Jägerprüfungsordnung in deinem Bundesland geeignet ist.

Bevor du eine Jagdschule besuchst und einen Vorbereitungskurs machst, kannst du dich alleine auf das Thema einstimmen. Es gibt online Materialien, Apps oder Bücher, mit denen du dich in die theoretischen Inhalte einlesen kannst. Außerdem solltest du jede Chance nutzen, um mit bekannten Jäger:innen auf die Jagd zu gehen oder die Revierarbeiten kennenzulernen. So startest du gut vorbereitet in die Jagdausbildung.

Jagdschein online machen

Ja und nein. Du kannst in Deutschland einen Jagdschein noch nicht komplett online machen. Es gibt Online-Kurse, Apps, Podcasts und PDF-Dokumente, die dir bei der Prüfungsvorbereitung helfen. Der praktische Teil der Jägerausbildung findet in Präsenz statt, ebenso die Jägerprüfung. Allerdings gibt es vier Bundesländer, in denen du die Jägerprüfung komplett ohne Jägerausbildung antreten kannst. In Berlin, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Sachsen-Anhalt können Jungjäger:innen sich das theoretische und praktische Wissen komplett alleine aneignen und im besten Fall die Jägerprüfung bestehen.

Auf YouTube findest du Videos und spannende Informationen zu so gut wie jedem Thema, auch zum Jagdschein. Die Videos können dir bei der Vorbereitung auf die Jägerprüfung, bei der Wahl eines passenden Vorbereitungskurses oder bei der Suche nach weiterführenden Informationen und Tipps zum Jagen helfen. Auf ausgewählten Kanälen findest du Online-Lernkurse oder Tests, um die Fragen für den Multiple-Choice-Test zu trainieren. Achte bei der Wahl geeigneter Kanäle auf die Qualität dieser und setze hier eher auf offizielle Medien von Jagdverbänden und Co.Ein gelungenes Beispiel für eine Online-Lernplattform, die die verschiedenen Medien wie Video, Texte und Grafiken gekonnt miteinander kombiniert ist die Jägerschmiede. Mit 77 Videos findest du hier viele Stunden geballtes Wissen rund um die Jägerausbildung.

In unserer digitalen Welt gibt es viele Apps, um sich auf den Jagdschein vorzubereiten. Einige Jagdschule arbeiten mit speziellen Anbietern zusammen, um dich auf die Jägerprüfung optimal vorzubereiten. Folgende Apps (Stand 2023) gibt es zum Pauken der Lehrinhalte der Jägerprüfung:

  • App Store
  • Google Play

Bei unseren Schüler:innen haben sich folgende Apps in den letzten Jahren bewährt:

  • Die Jägerprüfung von Franckh-Kosmos Verlags-GmbH & Co.KG
    In der App „Jägerprüfung“ findest du als Jagdschüler:in über 2.500 prüfungsrelevante Fragenpools aus vielen Bundesländern. Lerne das theoretische Wissen und wiederhole die wichtigsten Punkte in selbst definierten Zeitintervallen.
  • Heintges Jagdprüfung 2023 von Swift Management AG
    An Heintges Lehrmaterialien kommt man in der Jagdausbildung kaum vorbei. Die bekannte App „Heintges Jagdprüfung“ ist eine preisgekrönte Lernsoftware für die gesamte Jagdtheorie von zehn Bundesländern. Echte Prüfungssimulationen helfen bei der Vorbereitung auf die Theorieprüfung.
  • Lernkarten Jägerprüfung von Heintges Lehr- und Lernsystem GmbH
    Die klassischen Heintges Lernkarten gibt es inzwischen auch digital in einer App. Damit kannst du alle Themen, die du als Jäger:in wissen musst, im Eigenstudium aneignen. Gelernte Karten kannst du ablegen und später erneut überprüfen.
  • Waidwissen: Jagdschein-App von ikendas GmbH
    In der Waidwissen-App findest du neben den Fragenkatalogen der Bundesländer auch eine umfangreiche Bibliothek mit 147 informativen Artikel zur Jagd. Mit Hilfe der App kannst du übersichtlich deinen Lernstand prüfen und gezielt Schwächen üben.

Fragen zur Jägerprüfung

Im Bundesdurchschnitt sind im Jahr 2020/21 rund 24 % der Prüflinge durch die Jägerprüfung gefallen. Je nach Bundesland gibt es hier Unterschiede. So haben 2021 im Saarland nur 9 % die Prüfung nicht bestanden, während es in Bayern stolze 35 % waren.

Bei den Jägerprüfungen 2021 sind im bundesweiten Durchschnitt 24 % der Prüflinge durchgefallen. Das entspricht insgesamt knapp 4200 Personen, die die Prüfung nicht erfolgreich abgelegt haben.

Alle, die einen Jagdschein machen wollen, müssen die Jägerprüfung ablegen. Abhängig von Bundesland und Jagdschule finden normalerweise an zwei bis drei Tagen theoretische und praktische Prüfungen statt. Der Theorieteil wird schriftlich im Multiple-Choice-Format und mündlich in Prüfungen zu 15 Minuten geprüft. Die Fragen decken das Grundwissen für die Jägerprüfung aus folgenden Themengebieten ab: Recht, Wildtierkunde, Jagdbetrieb und Hundewesen, Wildhege und Naturschutz, Waffenkunde und Wildbrethygiene. Im praktischen Teil der Jägerprüfung steht die Schießprüfung sowie die Überprüfung der Waffenhandhabung und -sicherheit an.

Die Jägerprüfung ist der Abschluss deiner Jagdausbildung und findet normalerweise an zwei bis drei Tagen statt. Hier gibt einen theoretischen und einen praktischen Teil. Die schriftliche Theorieprüfung ist ein mehrseitiger Multiple-Choice-Test, der die verschiedenen Aspekte des Jagens wie z. B. Wildbiologie, Umweltschutz, Waffenkunde oder Jagdrecht abfragt. In der mündlichen Theorieprüfung werden die einzelnen Fachbereiche von einer mehrköpfigen Prüfungskommission geprüft. Dabei können Reviergänge oder Jagdsituationen simuliert und Wildarten oder Pflanzen bestimmt werden, um dein Wissen zu kontrollieren. Der praktische Teil der Jägerprüfung findet gemäß den Vorgaben des jeweiligen Bundeslands statt. Oftmals ist es eine Schussprüfung. Hier musst du zeigen, dass du verantwortungsvoll und sicher mit einer Schusswaffe umgehen kannst. Die erfolgreiche Absolvierung der Jägerprüfung ist eine von mehreren Voraussetzungen, um den Jagdschein zu erhalten.

Wie lange du für die Jagdprüfung lernen musst, ist sehr individuell. Bis zur Prüfung selbst vergehen zwischen 120 und 180 Stunden Unterricht, Praxiseinheiten und Schießunterricht. Zusätzlich kannst du in Lerngruppen oder per App die Inhalte vertiefen und dich so auf die Prüfung vorbereiten.

Je nachdem in welchem Bundesland du eine Jagdschule besuchst, sind zwischen 120 bis 180 Stunden Unterricht in Theorie, Jagdpraxis und Schießen in der Prüfungsordnung vorgegeben. Dazu kommt die Zeit, die du für das Eigenstudium benötigst. Hier kannst du – je nach Vorwissen und Kenntnissen – mit rund 90 Stunden zusätzlichem Zeitaufwand rechnen. Auf die schriftliche Theorieprüfung bereitest du dich am einfachsten mit Hilfe von modernen Apps vor. Hier kannst du ganz nebenbei in deiner Freizeit die prüfungsrelevanten Inhalte für die Multiple-Choice oder offenen Fragen pauken. Für die mündliche Prüfung sind diverse Jagdbücher und Lehrmaterialien eine gute Informationsquelle. Spezielle Lernsysteme wie bei uns helfen dir dabei, nahezu 80 % des theoretischen Wissens anzueignen. In der Jagschule selbst bleibt dann genügend Zeit, um sich mit deinen geschulten Trainer:innen und Lehrer:innen in der Praxis zu üben und wichtige Fähigkeiten zu erlernen. Ganz wichtig ist, dass du in einer guten Jagdausbildung verschiedene Lernumgebungen und -möglichkeiten gezeigt bekommst. So schaffen es am Ende alle ins Ziel.

Die Theorieprüfung zum Jagdschein besteht aus zwei Abschnitt: schriftlich und mündlich. Im schriftlichen Teil gibt es für jedes Bundesland einen Fragenkatalog, der im Multiple-Choice-Format die Fragen aus dem Katalog abprüft. Im mündlichen Teil der Jägerprüfung wirst du von den jeweiligen Experten aus Recht, Wildtierkunde, Jagdbetrieb, Hundewesen, Wildhege, Naturschutz, Waffenkunde und Wildbrethygiene abgefragt.

Der Fragenkatalog für die Jägerprüfung ist eine Auswahl an Fragen, die Jagdscheinanwärter:innen beantworten können müssen. Dabei werden verschiedene Themengebiete aus dem Jagdkurs schriftlich abgefragt. Die Fragenkataloge beziehen sich auf die Inhalte des Jagdgesetzes. In jedem Bundesland gibt es spezielle Fragenkataloge für die Jägerprüfung. Hier findest du eine Übersicht:

Die Anzahl der Prüfungsfragen in der theoretischen Jägerprüfung variieren von Bundesland zu Bundesland. Genaue Informationen dazu findest du in der jeweiligen Prüfungsordnung:

In den letzten Jahren haben unzählige Apps ihren Weg in die Jagdausbildung gefunden. Im App Store oder Google Play, einerfindest du eine Übersicht über die aktuellen Apps, die oftmals Quiz und Tests enthalten. Sie können deine Vorbereitung auf die Jägerprüfung zum Erhalt des Jagdscheins optimal unterstützen. Du vertiefst dein Wissen spielhaft und kannst die wichtigsten Inhalte der Ausbildung wiederholen.Folgende Quiz-Apps kommen bei vielen Jungjäger:innen gut an:

  • Jäger-Quiz: Tiere erraten von appokalyptisch
    Wer sich auf den Jagdschein vorbereiten möchte, muss jede Menge Wildtiere erkennen und benennen können. In der App lernst du die Tierarten spielerisch.
  • Jagdschein (alle Bundesländer) von bueffeln.net
    Als intelligentes Karteikartensystem kannst du mit Büffeln.net Lernsystem alle prüfungsrelevanten Fragen trainieren. Ebenso findest du spannende Quiz zu Tierspuren und Fährte oder Vogelkunde.
  • Heintges Jägerprüfung 2023 von Swift Management AG
    Heintges kennen so gut wie alle Jäger:innen. Das bewährte Lernsystem gibt es inzwischen auch als app und hilft vielen beim Lernen für die Jägerprüfung.

Der Jagdschein außerhalb von Deutschland

Ja und nein. Das hängt ganz davon ab, in welchem Land du den Jagdschein machen möchtest, um dann in Deutschland auf die Jagd zu gehen. Entsprechen die Kursinhalte des ausländischen Jagdkurses den deutschen Vorgaben, so kannst du danach den Jagdschein in Deutschland anerkennen lassen. Wir empfehlen dir, dass du dich vor Beginn der Jägerausbildung informierst, inwiefern der ausländische Jagdschein in Deutschland gültig sein wird.

Als deutscher Staatsbürger:in brauchst du zunächst für die Einreise in die USA kein Visum, aber einen gültigen (elektronischen) Reisepass. Willst du als Jäger:in Waffen importieren, musst du bereits vor deiner Ankunft im Büro für Alkohol, Tabak und Schusswaffen (ATF) eine Bundesgenehmigung beantragen. Abhängig vom Bundesstaat, in dem du jagen willst, fallen eventuell zusätzliche zu deinem deutschen Jagdschein spezifische Genehmigungen an. Informiere dich bei den jeweiligen Behörden vor Ort über die hunting licenses.

Ja. Als Jagdgast oder Teilnehmer einer Jagdreise ist die Waffeneinfuhr in Schweden nach Anmelden bei der schwedischen Polizei gestattet. Dies musst du mindestens sechs Wochen für der Anreise ankündigen. Beim Jagen selbst musst einen europäischen Feuerwaffenpass und deinen gültigen Jagdschein vorzeigen können. Informiere dich bei der schwedischen Botschaft, welche Vorgaben es für die Jagd in Schweden gibt.

Ja. Als deutscher Jagdgast erkennst du die nationalen Jagdvorschriften und das tschechische Jagdrecht an. Auf der Jagd musst du neben einem gültigen Reisepass oder Personalausweis einen tschechischen Jagdschein und eine Jagdgenehmigung besitzen. Der tschechische Jagdschein stellt dir der Jagdherr nach Vorlage deines Jagdscheines aus, ebenso die Genehmigung zur Jagd. Natürlich brauchst du auch hier eine Jagdhaftpflichtversicherung, die europaweit gilt und die Jagd in Tschechien mit abdeckt.

Ja. Alle Länder, die Mitglied der Europäischen Union sind, kennen den deutschen Jagdschein an. Du kannst deine Waffen ein- und ausführen, ebenso die erbeuteten Trophäen. Folgende Unterlagen benötigst du für die Teilnahme an einer Jagdreise in Frankreich:

  • gültigen Jagdschein
  • Waffenbesitzkarte
  • Einladung des Jagdveranstalters
  • Gültiger Reisepass oder Personalausweis

Rechtliche Fragen zum Jagdschein

Unabhängig vom Alter: Mit dem ersten Jagdschein sind alle Absolvent:innen zunächst Jungjäger:innen. Als Jungjäger:in darfst du das selbe wie erfahrene Grünröcke. Es gibt nur eine Ausnahme: Das Pachten eines eigenen Jagdreviers ist erst nach drei ausgestellten Jahresjagdscheinen und mit dem vierten Jahresjagdschein erlaubt. Mit der Ausstellung deines Jagdscheins sind für dich folgende Aufgaben und Befugnisse verbunden:

  • jagdlich tätig sein, also Wild zu bejagen, es sich anzueignen und zu hegen
  • Langwaffen in unbegrenzter Anzahl und ohne Überprüfung erwerben, leihen und besitzen
  • bis zu zwei Kurzwaffen und die passende Munition kaufen und besitzen
  • Wildfleisch sachkundig untersuchen und für den Handel freigeben
  • mit bestandener Schulung beim Veterinäramt Trichinenproben entnehmen

Um einen Jagdschein zu bekommen, musst du eine Jägerprüfung bestehen. Darüber hinaus prüfen die Behörden deine Zuverlässigkeit und persönliche Eignung gemäß Bundesjagdgesetz und Waffengesetz. Hast du dann auch noch eine gültige Jagdhaftpflichtversicherung, steht dem Ausstellen deines Jagdscheins nichts im Wege.

Solange dich niemand kontrolliert, passiert nichts, wenn du deinen Jagdschein während einer Jagd zu Hause vergessen hast. Ganz allgemein gibt es für uns Jäger:innen eine Ausweispflicht. § 38 im Waffengesetz gibt vor, dass du auf der Jagd folgende Unterlagen mit dir führen musst:

  • Personalausweis oder Pass
  • Waffenbesitzkarte
  • Jagdschein

Diese Unterlagen musst du auf Verlangen Polizeibeamten oder den Jagdschutzberechtigten vorzeigen können. Kannst du das nicht, weil die Dokumente daheim liegen, dann begehst du eine Ordnungswidrigkeit. Diese wird mit einem Bußgeld zwischen 500 und 1500 € belegt.

Egal ob aus Versehen oder ganz bewusst – wenn du vergessen hast, deinen Jagdschein zu verlängern, können waffenrechtliche Konsequenzen drohen. Dein gültiger Jagdschein ist im Sinne des Waffengesetzes ein anerkanntes Bedürfnis für den Besitz von Lang- und Kurzwaffen. Hier kann es vorkommen, dass dir die Waffenbehörde deswegen die waffenrechtliche Erlaubnis oder die grüne Waffenbesitzkarte aberkennt.

Ein abgelaufener Jagdschein ist kein Kavaliersdelikt. Wer seinen Jagschein nicht zum Ende des Jagdjahres, also bis zum 31. März, verlängert hat, hat aus rechtlicher Sicht mit folgenden Konsequenzen zu rechnen:

  • Mit einem abgelaufenen Jagdschein erlischt der Jagdpachtvertrag. Als Pächter:in bist du gemäß § 13 BJagdG dem Verpächter durch die Beendigung entstehenden Schaden schuldig.
  • Waffenrechtlich wird der Besitz von Munition ohne Jagdschein illegal. Gemäß § 13 WaffG brauchen Inhaber:innen mit einem gültigen Jagdschein keine zusätzlich Erlaubnis, um Langwaffenmunition zu erwerben und zu besitzen. Mit dem abgelaufenen Jagdschein entfällt deine Berechtigung und du besitzt die bis dato gekaufte Munition nun illegal und es stellt sogar eine Straftat dar (§ 52 Abs. 3 WaffG).
  • Durch den illegalen Munitionsbesitz kann die Behörde unter Umständen sogar die Unzuverlässigkeit begründen (§ 5 Abs. 2 Nr. 1 c WaffG).

Die oben genannten Konsequenzen sind maximal. Die zuständigen Stellen wie Staatsanwaltschaft oder Waffenbehörde werden hier von Fall zu Fall die richtigen Entscheidungen treffen. Bist du nur sehr kurzfristig ohne Jagdschein sollte dir in der Regel kein Verfahren drohen. Vergisst du allerdings mehrmals und über längere Zeit, den Jagdschein zu verlängern, kann es zu Problemen kommen. Ganz allgemein gilt: Sobald du merkst, dass du deinen Jagdschein nicht verlängert hast, meldest du dich unverzüglich bei deiner Jagdbehörde vor Ort. Sie wird entscheiden, wie es damit weitergeht.

Fragen zur Zuverlässigkeit

Ja. Für den Besuch einer Jagdschule oder der Teilnahme an der Jägerausbildung wird deine Unzuverlässigkeit zunächst nicht geprüft. Erst mit bestandener Jägerprüfung und dem Beantragen des Jagdscheins bei der Unteren Jagdbehörde wird deine Zuverlässigkeit überprüft und eine Abfrage beim Verfassungsschutz gestartet. Hier kann dir dann unter Umständen der Jagdschein verwehrt werden.

Gut zu wissen: Der Jagdschein kann dir nur unter bestimmten Voraussetzungen entzogen werden. Der Jagdschein kann allerdings entzogen werden, sobald die Behörde die Zuverlässigkeit nach Waffengesetz oder Jagdgesetz anzweifelt. Im Waffengesetz wird dies in den Paragrafen 5 und 6 geregelt, im Jagdgesetz im Paragrafen 17.

Seit 2020 gibt es eine neue Regelung für die Beantragung des Jagdscheins, die neben der Prüfung der persönlichen Zuverlässigkeit die Abfrage beim Verfassungsschutz vorgibt. Diese Prüfung kann nur von der Polizei durchgeführt werden. So prüft die Jagdbehörde alle eingereichten Unterlagen und erteilt vorbehaltlich der Prüfung beim Verfassungsschutz den Jagdschein. Oftmals wird dieser Hinweis im Jagdschein mit einem Aufkleber vermerkt oder dir per Brief mitgeteilt. Bis heute gibt es dafür noch keine bundesweit einheitliche Regelung.

Ja. Als amtliches Dokument gibt das Führungszeugnis Auskunft über deine strafrechtliche Vergangenheit. Um einen Jagdschein zu beantragen, muss der Unteren Jagdbehörde ein einwandfreies Führungszeugnis vorliegen. Je nach Bundesland und Behörde musst du als Antragssteller:in das Führungszeugnis beschaffen oder eine Abfrage beim Verfassungsschutz anstoßen. In vielen Bundesländern werden die entsprechenden Dokumente von der Unteren Jagdbehörde oder der lokalen Polizeidienststelle angefordert. Erkundige dich bei deiner Jagdbehörde vor Ort!

Zunächst nicht. Wenn du zuverlässig, verantwortungsbewusst und gemäß den geltenden Gesetzen mit deinem Jagdschein auf die Jagd gehst und Waffen besitzt, dann bekommst du keine Probleme als Querdenker. Inwiefern diese Gruppe sich radikalisieren wird und z. B. vom Verfassungsschutz kontrolliert wird, zeigt sich jedoch in den kommenden Jahren.

Wenn du dich an die geltenden Gesetze hältst, bekommst du auch als Reichsbürger keine Probleme mit dem Jagdschein. Du bist zuverlässig, verantwortungsbewusst und gehst mit deiner Waffe auf die Jagd und besitzt legal Waffen und Munition. Seit 2016 ein bekennender Reichsbürger einen Polizeibeamten getötet hat, haben die Behörden allerdings ein größeres Augenmerk auf diese Szene. Sie überprüfen auch in Zusammenarbeit mit dem Verfassungsschutz Reichsbürger und entziehen unter Umständen die Waffenbesitzkarte oder Erteilen keinen Jagdschein. Dies ist allerdings immer eine Frage des Einzelfalls. Ein Beispiel für die Ablehnung der Erteilung eines Jagdscheins aufgrund der Nähe zum reichsbürgerlichen Denken findest du hier im Urteil des VG München vom 21.2.2020.

Ja. Nach dem Waffengesetz und Bundesjagdgesetz verlierst du mit einer Geldstrafe von mindestens 60 Tagessätzen die erforderliche Zuverlässigkeit. Die Waffenbehörde prüft in regelmäßigen Abständen deine Zuverlässigkeit bei der Polizei und der Staatsanwaltschaft und entzieht dann die Waffenerlaubnis und den Jagdschein.

Hier musst du zunächst unterscheiden, ob du absolut unzuverlässig bist oder nur in der Regel unzuverlässig. Bei absoluter Zuverlässigkeit wirst du keinen Jagdschein bekommen, auch wenn die Straftat schon mehrere Jahre vergangen ist. Du wurdest vor mehr als fünf Jahren rechtskräftig zu einer Freiheitsstrafe, Jugendstrafe, Geldstrafe mit 60 Tagessätzen verurteilt? Dann kannst du trotzdem im jagdrechtlichen Sinne erforderlich zuverlässig sein. Stimme dich im Fall der Fälle am besten schon frühzeitig mit einem Rechtsanwalt ab, um hier Probleme zu vermeiden.

Nein, man kann dir nicht direkt wegen eines YouTube-Videos den Jagdschein entziehen. Dennoch musst du vorsichtig sein, welche Inhalte du dort mit der Öffentlichkeit teilst. Auch Fahnder:innen der Polizei überprüfen regelmäßig auffällige Inhalte. Jäger:innen, die vor der Kamera Hunde auf gesunde Tiere hetzen, Katzen erlegen oder mit ihren Waffen unvorsichtig umgehen, können deshalb unter Umständen belangt werden. Ob ein Rechtsspruch damit durchkommt bleibt offen, da die Ermittler:innen im Video oft keine Anhaltspunkte zu Zeit und Ort finden können.

Darüber hinaus gibt es seitens Google spezielle Richtlinien für die gewünschten Videos auf der Plattform. Bei mehrfachen Verstößen gegen diese Richtlinien, kann dein Konto letztlich gesperrt werden.

Auch mit einer Depression kannst du den Jagdschein machen. Du kannst lernen und hast Lust auf die Natur, dann informiere dich über die Jägerausbildung in deiner Nähe.

Für die Erteilung oder Verlängerung des Jagdscheins kann es unter Umständen schon anders aussehen. Hier prüft die Untere Jagdbehörde die waffenrechtliche und jagdrechtliche Zuverlässigkeit. Das Ergebnis dieser Prüfung kann anders aussehen. Um der Willkür der Behörden entgegenzuwirken, hat der Gesetzgeber im § 6 Abs. 2 des Waffengesetzes festgelegt, dass man bei Zweifeln am Versagen des Jagdscheins auf eigene Kosten ein amts- oder fachärztliches fachpsychologisches Zeugnis über die geistige Eignung abgeben kann. Kommt es zu Unstimmigkeiten bezüglich deiner geistigen Eignung mit der Unteren Jagdbehörde, dann sorge für rechtlichen Beistand.

Beruflichen Perspektiven

Manchen jagen als Hobby, für andere ist es ein Beruf. Berufsjäger:innen kümmern sich in ihrem Arbeitsalltag vor allem um den Naturschutz und die Pflege des Wildtierbestands im Revier. Mit zunehmender Berufserfahrung steigt das monatliche Gehalt von anfänglich ca. 1100 € in der Ausbildung bis hin zu 4000 € als Revierjagdmeister.

Berufsjäger:in ist ein staatlich anerkannter Ausbildungsberuf mit einer Ausbildungszeit von drei Jahren. Die Ausbildung erfolgt an zwei Standorten in Niedersachsen und Bayern statt. Die Verordnung über die Berufsausbildung zur Revierjäger:in findest du auf den Seiten des Bundesamts für Justiz.

Jagdschein und Wohnsitz

Eigentlich nichts. Sobald du deinen neuen Wohnsitz beim Einwohnermeldeamt meldest, werden deine Akten von der neuen Unteren Jagdbehörde bei der alten angefordert. Noch besser ist es, wenn du die jeweiligen Behörden vor Ort kurz mit einer E-Mail über deinen Umzug informierst. Dann können sie die Unterlagen vorbereiten und die Übertragung läuft in vielen Fällen schneller ab.

Nein. Sobald du umziehst und offiziell einen anderen Wohnsitz hast, dann fordert die neue Behörde bei deiner bisherigen Unteren Jagdbehörde die Unterlagen zum Jagdschein an. Um die Bearbeitungszeit zu verkürzen, kannst du die zwei Behörden mit einer kurzen E-Mail oder einem Anruf über deinen Umzug und die neue Meldeadresse bereits im Voraus informieren.

Wenn sich dein Hauptwohnsitz außerhalb Deutschlands befindet, musst du einen Ausländerjagdschein beantragen. Folgende Unterlagen sind dafür erforderlich:

  • Prüfungszeugnis der Jägerprüfung oder einer gleichwertig anerkannten Jägerprüfung
  • eine von der deutschen Auslandsvertretung erteilten Bestätigung der ausländischen Jagderlaubnis (Legalisation)
  • Personalausweis
  • aktuelles Passbild
  • Versicherungsnachweis über eine Jagdhaftpflichtversicherung mit einer Deckung von mindestens 500.000 € für Personenschäden und 50.000 € für Sachschäden

Mit gemeldetem Hauptwohnsitz außerhalb der Bundesrepublik Deutschlands benötigst du für die Verlängerung des Ausländerjagdscheins folgende Unterlagen:

  • Zeugnis der bestandenen Jägerprüfung oder einer gleichwertigen Jägerprüfung
  • eine Legalisation oder Bestätigung einer ausländischen Jagderlaubnis durch die deutsche Auslandsvertretung
  • Personalausweis
  • Aktuelles Passbild
  • Versicherungsnachweis über eine Jagdhaftpflichtversicherung mit einer Deckung von mindestens 500.000 € für Personenschäden und 50.000 € für Sachschäden

Nein. In Deutschland wird bei der Beantragung des Jagdscheins lediglich der Hauptwohnsitz angegeben. Sobald sich dein Zweitwohnsitz außerhalb Deutschlands befindet und du dort ebenfalls jagen willst, musst du dich mit den dort geltenden Regeln und Vorschriften auseinandersetzen.

Jagdschein und Förderung

Als Arbeitnehmer:in hast du unter bestimmten Voraussetzungen Anspruch auf Bildungsurlaub (ausgenommen Bayern und Sachsen) und kannst dich für fünf oder zehn Tage für eine Weiterbildung von deinem Arbeitgeber freistellen lassen. Wenn du in einem Bundesland arbeitest, das Jagdscheinkurse als Bildungsurlaub anerkennt, dann musst du Folgendes tun: Suche dir eine Jagdschule, die zertifizierter Ausbildungspartner ist. Melde dich bei der Jagdschule für einen Jagdkurs an und lass dir einen Anerkennungsbescheid zur Vorlage bei deinem Arbeitgeber ausstellen. Dieser gewährt dir anschließend den Bildungsurlaub. In den verschiedenen Ländern gibt es unterschiedliche Stichtage zur Beantragung von Bildungsurlaub. Kümmere dich rechtzeitig um alles Organisatorische, um alle Fristen einzuhalten. Alles Wichtige zum Bildungsurlaub findest du beim Deutschen Gewerkschaftsbund.

Ja. Je nachdem, wo du arbeitest. Unter einem Bildungsurlaub versteht man die Freistellung als Arbeitnehmer für Maßnahmen zur Weiterbildung. Dein Anspruch auf Bildungsurlaub ist abhängig davon, in welchem Bundesland du arbeitest. Diese regeln die Bildungsfreistellung oder Bildungszeit in eigenen Gesetzen. Informiere dich hier über die Bildungsurlaubsgesetze nach Bundesländern. Du kannst also Bildungsurlaub machen und möchtest diese Zeit für die Jagdausbildung und die Jägerprüfung nutzen? Dann brauchst du eine Jagdschule, die vom jeweiligen Bundesland für Fortbildungsveranstaltungen zertifiziert ist.

Beantragung und Organisatorisches

Den Jagdschein stellt dir die Untere Jagdbehörde aus. Diese ist oft mit dem Ordnungsamt verbunden. Informiere dich bei deinem Landkreis!

Den Jagdschein stellt dir die Untere Jagdbehörde aus. Diese ist oft mit dem Ordnungsamt verbunden. Informiere dich bei deinem Landkreis!

Bei der Neuerteilung oder Erstbeantragung des Jagdscheins musst du bei der Jagdbehörde folgende Unterlagen vorlegen:

  • gültigen Personalausweis oder Reisepass
  • aktuelles Passbild
  • Nachweis der Jagdhaftpflichtversicherung
  • Zeugnis der bestandenen Jägerprüfung und nicht der Jägerbrief, den du zum Abschluss der Ausbildung von der Jagdschule bekommen hast

Bei der Beantragung deines Jagdscheins verlangt die Untere Jagdbehörde einen Nachweis über eine Jagdhaftpflichtversicherung. Darin muss die Abdeckung von mindestens 50.000 € bei Sachschäden und 500.000 € bei Personenschäden enthalten sein.

Beim Kaufen und Waffen und Munition wird allgemein zwischen zwei Varianten unterschieden:

  • ohne Voreintrag in die Waffenbesitzkarte
  • mit Voreintrag in die Waffenbesitzkarte

Beginnen wir nun mit dem Erwerb ohne Voreintrag in die Waffenbesitzkarte. Für die üblichen, zur Jagd geeigneten Langwaffen benötigst du keinen Voreintrag in deine WBK. Die Langwaffen und die entsprechende Munition darfst du in unbegrenzter Anzahl erwerben. Welche Langwaffen zur Jagdausübung verboten sind, findest du in § 19 BJagdG. Nach dem Kauf musst du die Langwaffen innerhalb von 14 Tagen bei der Behörde melden und in deine WBK eintragen lassen. Nutze dafür folgendes Formular über den Erwerb von Schusswaffen oder informiere dich vor Ort bei deiner Jagdbehörde.

Als Jungjäger hast du natürlich noch keine WBK. Stelle deshalb im selben Zuge einen Antrag auf Erteilung einer waffenrechtlichen Erlaubnis und füge die Erklärung oder das Formular zur sicheren Aufbewahrung an.

Nun kommen wir zum Erwerb mit Voreintrag in die Waffenbesitzkarte. Als Jäger:in kannst du maximal bis zu zwei Kurzwaffen mit Voreintrag erwerben. Dieser Eintrag ist die Erlaubnis, um dir eine bestimmte Waffe und den eingetragenen Munitionstyp zu kaufen. Für den Voreintrag musst du ebenfalls das Formular über den Erwerb von Schusswaffen ausfüllen und entweder die Eintragung in die bestehende WBK oder eine neue WBK beantragen. Informiere dich auch über die Erklärung zur sicheren Aufbewahrung.

Waffenhändler oder Waffenhersteller müssen den Voreintrag prüfen, bevor sie dir eine Kurzwaffe verkaufen. Der Voreintrag ist ein Jahr gültig. Nach dem Waffenkauf schließt du den Vorgang ab, indem du dich an die zuständige Behörde wendest und dort die Kurzwaffe in deine Waffenbesitzkarte eintragen lässt.

Bevor deinen Tagesjagdschein, Einjahresjagdschein oder Dreijahresjagdschein abgelaufen ist, kannst du ihn bei der Unteren Jagdbehörde verlängern. Dafür vereinbarst du einen Termin mit deiner Behörde vor Ort. Dort füllst du einen Antrag auf und gibst diesen zusammen mit deinem Personalausweis und einem Nachweis über deine Jagdhaftpflichtversicherung ab. Nach einer gewissen Bearbeitungszeit wird dir dein verlängerter oder erneuerter Jagdschein zugestellt.

Wenn du nicht rechtzeitig an die Jagdscheinverlängerung gedacht hast, dann musst du nun schnell handeln. Sobald der Jagdschein abgelaufen ist, darfst du legal keine Munition besitzen und auch die Jagd nicht ausüben. Wirst du ohne gültigen Jagdschein kontrolliert, kann deine persönliche Zuverlässigkeit infrage gestellt werden. Kümmere dich schnell um einen Termin bei der lokalen Unteren Jagdbehörde. Diese überprüft deine Zuverlässigkeit auf ein Neues, kontrolliert den Nachweis über die Jagdhaftpflichtversicherung für den neuen Zeitraum und verlängert dir daraufhin den Jagdschein.

Es gibt keine genauen Vorgaben, wann du deinen Jagdschein für die neue Periode verlängern lassen kannst. Je nach Unterer Jagdbehörde kann hier die Bearbeitungszeit unter Umständen mehrere Wochen dauern oder sofort erledigt werden. Deswegen solltest du dich rechtzeitig um eine Verlängerung und am besten vor dem Ablaufen des aktuellen Jagdscheins kümmern.

Sobald du deinen Jagdschein verloren hast oder er auf irgendeine Weise zerstört wurde, gibt es zwei Möglichkeiten: Du füllst innerhalb von zwei Wochen eine Anzeige über den Verlust von Erlaubnisurkunden aus und gibst diese bei deiner lokalen Jagdbehörde ab. Alternativ bieten viele Jagdbehörden eigene spezielle Dokumente für den Verlust des Jagdscheins an. Mit einem aktuellem Passbild und dem Bezahlen einer Gebühr wird dir anschließend ein neuer Jagdschein erteilt. Aufgepasst: Einige Jagdbehörden verlangen bei Verlust des Jagdscheins eine Anzeige bei der Polizei. Mit der Bestätigung dieser Anzeige bekommst du dann den neuen Jagdschein.

Wenn du deine Waffenbesitzkarte (WBK) verloren hast oder sie zerstört wurde, dann musst eine Anzeige über den Verlust von Erlaubnisurkunden beim Bundesverwaltungsamt einreichen. Diese Anzeige musst du innerhalb von zwei Wochen nach Bemerken des Verlusts ausfüllen und abschicken. Zusätzlich kannst du dich noch bei deiner lokalen Unteren Jagdbehörde melden, um sie über den Verlust zu informieren. Falls du während der Bearbeitungszeit deine WBK wiederfindest, musst du dies ebenso an das Bundesverwaltungsamt melden.

Für die Erstausstellung oder Neuerteilung eines Jagdscheins kann die Bearbeitungsdauer abhängig von der Unteren Jagdbehörde unter Umständen mehrere Wochen betragen. Die Jagdbehörde führt in dieser Zeit Anfragen beim Bundeszentralregister, staatsanwaltlichem Verfahrensregister, der örtlichen Meldebehörde und der Polizei durch, um deine Zuverlässigkeit und persönliche Eignung zu bestätigen.

In einigen Ländern wie zum Beispiel Tschechien müssen Jäger:innen eine Apostille zu ihrem Jagdschein vorweisen, um dort zu jagen. Diese kannst du bei deiner lokalen Bezirksregierung anfordern. Dafür benötigst du eine beglaubigte Kopie des Jagdscheins, die du zuvor bei der Jagdbehörde beantragen kannst.

Über den Autor

Maurice Ressel

Hi, ich bin Maurice, der Gründer und Ausbildungsleiter der Jagdschule Lupus. Mein Ziel ist es, dir handfestes Jagdwissen zu vermitteln und dich für die Natur zu begeistern.

Hier erfährst du mehr über mich.

Text aktualisiert am 22.05.2023