Baum - Wildnisschule Lupus

Baum (Mehrzahl: Bäume) sind mehrjährige, holzige Pflanzen mit einer ausgeprägten Verholzung. Sie weisen gewöhnlich einen unverzweigten Stamm auf, der eine Krone aus Ästen und Blattwerk trägt, und erreichen eine Höhe von meist mehr als fünf Metern. Bäume prägen zahlreiche Ökosysteme der Erde und spielen eine zentrale Rolle für Klima, Biodiversität und das menschliche Leben.

Systematik und Vorkommen

Bäume gehören vor allem zur Gruppe der Bedecktsamer (Angiospermen) und Nacktsamer (Gymnospermen). Wichtige Familien sind beispielsweise die Fagaceae (Buchen und Eichen), Betulaceae (Birken), Pinaceae (Kieferngewächse) und Fabaceae (Hülsenfrüchtler). Die höchste Baumartenvielfalt findet sich in den tropischen Regenwäldern, während Nadelhölzer weite Teile der borealen und gemäßigten Zonen dominieren.

Morphologie

Stamm
Der Stamm bildet das tragende Gerippe des Baumes. Er besteht aus der Borke (Periderm), der Rinde (Phloem), dem Kambium (teilungsfähige Zellen), dem Splintholz (junge Leitungsbahnen) und dem Kernholz (abgestorbene, jedoch stützende Zellen).
Krone
Die Krone setzt sich aus Ästen, Zweigen und Blättern (oder Nadeln) zusammen. Ihre Gestalt (z. B. schirmförmig, säulenförmig, kegelförmig) variiert stark zwischen den Arten und beeinflusst Lichtausbeute und Windwiderstand.
Wurzelsystem
Ein weit verzweigtes Wurzelsystem verankert den Baum im Boden und versorgt ihn mit Wasser sowie Mineralstoffen. Je nach Art kann es flach und breit oder tief und taprootartig ausgeprägt sein.

Lebenszyklus und Fortpflanzung

Bäume wachsen im Allgemeinen über Jahrzehnte bis Jahrhunderte. Sie durchlaufen Phasen von Keimung, Jugend- und Reifestadium bis hin zum Alterungsprozess. Die Fortpflanzung erfolgt über Samen, die bei Angiospermen im Fruchtkörper und bei Gymnospermen meist als Zapfenanlagen entstehen. Viele Arten sind windbestäubt, einige aber auch auf Insekten oder Vögel als Bestäuber angewiesen.

Ökologische Bedeutung

Bäume erfüllen zahlreiche ökologische Funktionen:

Kohlenstoffbindung: Sie speichern CO₂ und tragen so wesentlich zur Klimaregulation bei.

Lebensraum: In Kronen, an Rinden und in Baumwurzeln finden unzählige Tier- und Pilzarten Unterschlupf.

Bodenschutz: Das Wurzelsystem stabilisiert den Boden und verhindert Erosion.

Wasserhaushalt: Bäume beeinflussen die Verdunstung und Grundwasserneubildung.

Wirtschaftliche und kulturelle Bedeutung

Holz aus Bäumen dient als Baustoff, Brennmaterial und Rohstoff für Papier und Möbel. Darüber hinaus liefern viele Arten Früchte (z. B. Äpfel, Kirschen), Nüsse (z. B. Walnüsse, Mandeln) oder Harze (z. B. Kiefernharz). In Parks und Städten prägen Ziergehölze das Landschaftsbild, während Bäume in vielen Kulturen spirituelle oder symbolische Bedeutung haben.

Gefährdung und Schutz

Abholzung, Habitatfragmentierung, Klimawandel und invasive Arten setzen vielen Baumarten zu. Besonders bedroht sind alte Wälder und endemische Arten in tropischen Regionen. Internationale Abkommen (z. B. Roter Liste der IUCN) und Aufforstungsprogramme tragen zum Schutz und zur Wiederaufforstung bei.