Waldsauerklee – Pflanzenbestimmung

Die Notnahrung Waldsauerklee ist in der Pflanzenbestimmung und im Survival eine wichtige Wildpflanze

Hier bekommst du alle Infos, wie du den Waldsauerklee bestimmen und zubereiten kannst. Der Waldsauerklee kann in einer Survival-Situation als Notnahrung dienen. In der Pflanzenbestimmung gehört er zur Pflanzengattung der Sauerkleegewächse. Er ist ganzjährig in Nadel- und Laubwäldern auffindbar und essbar. Im Winter lassen sich die ersten Blätter auch unter dicken Schneedecken finden. Der Waldsauerklee benötigt für sein Wachstum sehr wenig Licht und viel Feuchtigkeit und ist somit auch in sehr schattigen Gebieten auffindbar.

Wir stellen dir die Pflanze im Detail vor und zeigen dir in diesem Text:

  • Welche Merkmale der Waldsauerklee hat, damit du ihn finden und bestimmen kannst.
  • Wann und wie sich der Waldsauerklee am besten sammeln lässt.
  • Welche heilende Wirkung der Waldsauerklee bei der innerlichen und äußerlichen Anwendung hat.
  • Welche Wirkung die enthaltende Oxalsäure auf deinen Körper hat und wofür du die Säure noch nutzen kannst.
  • Sowie eine Outdoor-Rezeptidee für die Lagerfeuerküche.

Pflanzenbestimmung: So kannst du den Waldsauerklee bestimmen!

Wenn du Waldsauerklee finden willst, suche schattige und feuchte Gebiete in Laubmisch- und Nadelwäldern oder moosigen Baumstümpfen auf. Er kommt nur mit 1% des Tageslichtes aus. Die Blätter des Waldsauerklees wachsen an einem langen Stiel, sie sind 3-teilig und herzförmig eingebuchtet. Meist sind die Blätter saftig grün gefärbt. Die Blüten des Waldsauerklees wachsen, wie die Kleeblätter, an langen Stielen und sind weiß mit rot-violetten Adern gefärbt. Eine Blüte besteht aus 5 Blütenblättern, die am Grund jeweils einen gelben Fleck aufweisen. Auf dem länglichen Fruchtknoten befinden sich fünf Griffel. Die Blütezeit ist von März bis Mai/Juni.

Ein Bild der Blühten des Waldsauerklee. Um Ihne zu als Notnahrung zu bestimmen eignen sie sich perfekt.

Die Wurzeln der Staude sind zart und wachsen eher oberflächlich, was auch ein Grund für den Standort des Waldsauerklees ist. Die Wurzeln bevorzugen es schattig und feucht, da sie schnell austrocknen. Waldsauerklee wächst 5-15 cm hoch.

Die Früchte des Waldsauerklees bilden fünffächerige Kapseln, die dreikantig sind. Im Geschmack erinnern sie an Nüsse. Mit einem Schleudermechanismus werden die Früchte herausgeschleudert, dies geschieht mit 16 bis 17 bar, was zur Folge hat, dass die Samen sich weit ausbreiten und bei ausreichend feuchtem Boden direkt auskeimen können.

Survival Hinweis: So sammelt man Waldsauerklee als Notnahrung!

Den Waldsauerklee findet man ganzjährig, sogar im Winter lassen sich ganze Kolonien unter der Schneedecke als Notnahrung finden. Beim Sammeln des Waldsauerklees solltest du entscheiden, ob du nur die Blätter oder auch die essbaren Wurzeln verzehren möchtest. Falls du nur die Blätter sammeln möchtest, gebe beim Abzupfen darauf acht, dass die Wurzeln in der Erde bleiben, da diese sonst schnell vertrocknen und die Pflanzen verwelken und absterben.

Wenn du den Waldsauerklee bestimmen willst, erkennst du ihn unter anderem daran, dass er wie ein Bodendecker wächst. Er reagiert auf Licht und Berührung. Die Blätter und Blüten verschließen sich und neigen sich zum Boden, sobald Sonnenlicht oder Regentropfen auf sie treffen. Auch nachts bei abkühlenden Temperaturen nehmen sie diese Stellung ein. Am besten lässt sich der Waldsauerklee also bei diffusem Licht erkennen und sammeln.

Essbare Wildpflanze: Das ist drin im Waldsauerklee!

Alle Teile des Wildsauerklees sind als Notnahrung essbar und lassen sich roh verzehren. Die Pflanze weist einen hohen Gehalt an Vitamin C auf. Die Blätter des Waldsauerklees schmecken säuerlich und haben vor allem roh einen außergewöhnlich erfrischenden Geschmack.
Dem Waldsauerklee wird eine blutreinigende Wirkung nachgesagt. Von Heilkundlern wird der Saft der Blätter auch bei Hauterkrankungen, wie Entzündungen oder Geschwüre, und roh verzehrt bei Vitamin C-Mangel (Skorbut) eingesetzt.

Der Waldsauerklee und seine Blühten als Notnahrung

Der Waldsauerklee soll außerdem bei Magen-Darm-Beschwerden lindernd wirken und bei Schockzuständen helfen. Merke dir dies, da es auf Bushcraft-Touren dazu kommen kann, dass durch eine Verletzung, einen Unfall oder bei der Begegnung mit wilden Tieren du selbst oder jemand aus der Gruppe einen Schock erleidet. Der Verzehr von Waldsauerklee kann bei einem Schockzustand stoffwechselanregend und blutbildend wirken und somit den Kreislauf wieder in Gang bringen. Diese zugeschriebene Wirkung ist jedoch nicht wissenschaftlich belegt.

Notnahrung Sammelkalender

Unser Pflanzenkunde-Sammelkalender ist ein ungefährer Richtwert, denn die Vegetation ist in den verschiedenen Regionen Mitteleuropas sehr unterschiedlich.

Sammelkalender der Wildpflanze und Notnahrung Waldsauerklee

Blätter, Stängel,TriebeBlüten

Die essbare Wildpflanze Waldsauerklee ist im Survival und Buschraft auch zum entfernen von Rost geeignet.

Die Oxalsäure. Vorsichtig dosieren und Wundermittel bei Rostflecken

Der Waldsauerklee sollte als Notnahrung roh, in Maßen und am besten nicht täglich verzehrt werden. Er enthält Oxalsäure, welche zwar ungiftig ist, aber bei übermäßigem Verzehr über einen längeren Zeitraum hinweg zu Nierenschäden führen kann. Die Oxalsäure kann durch Abkochen entfernt werden.
Die Oxalsäure kann für deine Tour im Wald aber auch von Nutzen sein. Sie entfernt lästige Rostflecken (bspw. Flugrost) von deinem Survival- und Bushcraft-Messer oder anderen Ausrüstungsgegenständen, die aus nicht rostfreiem Stahl sind. Dafür ist es am sinnvollsten einen Saft herzustellen. Für die Herstellung des Saftes eignen sich am besten die frischen Blätter samt Stiel vor und während der Blüte von März bis Mai. Die Blätter sollten vor der Verwendung gewaschen werden. Zum Entsaften während einer Tour im Wald eignet sich ein Tuch. Dafür kannst du eine große Menge an Blättern in ein Tuch wickeln, es auswringen und den austretenden Saft in einem Behälter auffangen. Das Tuch kannst du nach der Saftgewinnung auch gleich zur Reinigung deiner Ausrüstungsgegenstände nehmen, da dieses ja bereits mit dem Waldsauerkleesaft durchtränkt ist. Den aufgefangenen Saft kannst du entweder aufbewahren und zur Reinigung nutzen oder auch trinken.

Nach der Pflanzenbestimmung liegt der Waldsauerklee als Notnahrung in einer Tasse

Outdoor- und Lagerfeuerküche – So kannst du den Waldsauerklee essen

Wie bereits erwähnt, sind alle Teile des Waldsauerklees essbar. Die Blätter und Triebspitzen schmecken besonders gut in Wildpflanzen-Salaten, als Zugabe in Suppen oder auf ein Butterbrot gestreut. Beachte bei der Zubereitung einer Suppe jedoch, dass du den Klee erst zuletzt hinzugibst, damit der hohe Anteil an Vitamin C nicht verkocht wird.

Die Blüten dienen eher als Zierde. Die Samen, welche du am besten im Mai sammelst, kannst du auf Essig- oder Salzbasis (wie Kapern) einlegen.

Rezeptidee: Waldsauerklee-Suppe für 2 Personen

Zutaten:

  • 2-3 Hände Waldsauerklee
  • 2-3 (mehligkochende) Kartoffeln
  • ein kleines Stück Knollensellerie
  • 1 Schalotte
  • Olivenöl
  • 1 Hand Waldsauerklee-Wurzeln
  • 1 Hand Waldsauerklee-Blüten (wenn sie gerade blühen)
  • Salz und Pfeffer
  • Gemüsebrühe oder Wasser

Zubereitung:

  1. Waldsauerklee-Blätter waschen und abtrocknen.
  2. Kartoffeln und Sellerie waschen, schälen und in kleine Stücke schneiden.
  3. Die Schalotte schälen, würfeln und in Öl glasig dünsten.
  4. Die Kartoffeln und Sellerie zugeben und andünsten.
  5. Mit Gemüsebrühe oder Wasser aufgießen und ca. 10-15 Min. bei mittlerer Hitze köcheln lassen.
  6. Waldsauerklee-Wurzeln gründlich waschen und klein hacken. Der Suppe hinzugeben.
  7. Waldsauerklee-Blätter (bis auf eine Hand) zur Suppe geben und kurz köcheln lassen. Wenn möglich und gewollt, das gekochte und weiche Gemüse zerstampfen.
  8. Suppe mit Salz und Pfeffer sorgsam abschmecken.
  9. Auf Schüsseln verteilen mit dem restlichen Waldsauerklee-Blättern & Blüten bestreut servieren.

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